Der Zug Richtung Italien
«Bern-Mailand einfach» wird einfacher

Ab heute braucht die SBB Richtung Brig und Mailand fast täglich einen Ersatzzug. Auf den Fahrplanwechsel ist Abhilfe in Sicht.
Publiziert: 02.07.2015 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:13 Uhr

Praktisch jeden Morgen kommt dieselbe Durchsage am Bahnhof Bern: «Alle Plätze im Intercity nach Mailand sind reserviert. Reisende nach Brig benutzen bitte den Ersatzzug um 7 Uhr 31.» Wer diesen Zug benutzt und trotzdem nach Mailand will, kann in Brig umsteigen. Die Fahrt dauert so aber 20 Minuten länger.

«Aus meiner Sicht ist das kundenunfreundlich», sagt Kurt Schreiber (72) von der Kundenorganisation Pro Bahn Schweiz. «Die SBB sollten den regulären Zug doppelt so lange führen, dann wäre der Ersatzzug nicht nötig.»

Keine Züge, keine Zulassung

Für die Mühsal gibt es zwei Gründe: Die SBB haben einerseits nicht genug Züge des Typs ETR 610. Das ist der Zug mit der langen Schnauze, der den pannenanfälligen Cisalpino, im Fachjargon ETR 470, ersetzte. Hätten die SBB genügend Züge, könnten sie zwei Kompositionen aneinanderreihen und so das Platzangebot glatt verdoppeln.

Doch dies dürfen die SBB nicht: In Italien fehlt die Zulassung, um in einer sogenannten Doppeltraktion zu fahren. Das ist der zweite Grund für den Ersatzzug.

Abhilfe zum Fahrplanwechsel

Doch jetzt ist Abhilfe in Sicht: «Wir haben gerade die Zulassung aus Italien erhalten», sagt SBB-Sprecherin Lea Meyer. Und: «Mittlerweile haben wir auch genügend Züge, um mit Doppeltraktion von Bern nach Mailand zu fahren.»

Berner können sich also freuen: Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2015 entfällt der Ersatzzug von Sonntag bis Freitag. Einzig am Samstag wird weiterhin ein zusätzlicher Zug fahren. Dies, weil am Samstag die Frequenzen auf der Linie Bern-Brig noch grösser sind als unter der Woche. (jew)

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