Wenn man sich dieser Tage mit Mathias Bühler (30) auf einen Kaffee trifft, dann geht es so: Der Gast trinkt eine Tasse, «Mäthu» nimmt 24.
Bühler hat den feinsten Kaffee-Sinn der Schweiz, vertrat das Land bereits vor einem Jahr an der «Cup Taster»-WM in Melbourne (Blick am Abend berichtete). An einem solchen Wettkampf werden acht Sets à drei Tassen Kaffee (also 24) vorgesetzt. Jeweils in zwei Tassli ist Kaffee derselben Herkunft. Es gilt herauszufinden, welcher anders ist. Möglichst schnell.
Morgen beginnt die WM
Bühler gelang das in Melbourne gut, im Viertelfinal war er der Beste aller Teilnehmer, «aber im Halbfinal liess ich mich ablenken». Knapp verpasste er den Final, wurde Sechster.
Gestern flog er nach Schweden, in Göteborg beginnt morgen die nächste WM. Wäre Bühlers Plan aufgegangen, er wäre nicht als «Cup Taster» dabei: Heuer wollte er Schweizer Meister bei den Baristi werden, also bei den «Kaffeekünstlern». «Aber ich wollte zu viel und hatte einen schlechten Tag.» Zum Spass meldete sich der Berner auch bei den «Cup Tastern» an – und verteidigte den Titel ohne jegliches Training. «Mit neuer Schweizer Bestzeit.» Das Video vom Finale gibts auf Youtube.
24 Schlucke Kaffee
Also gibt es eine WM-Revanche. In den letzten Wochen trainierte Bühler in der Rösterei von Blaser Café im Holligen-Quartier. – regelmässig exerzierte er die 8 x 3 Tassen durch. Jedes Mal 24 Schlucke Kaffee, immer ausgespuckt. «Ziel ist es, unter zwei Minuten zu bleiben.»
Damit das gelingt, hat Bühler einen neuen Trick auf Lager. «Ich mache den Wettkampf mit Ohrstöpseln.» So will er verhindern, dass er sich erneut ablenken lässt.