Tanja Brülisauer hiess die Moderatorin, die Bern am 1. März 1995 so ansprach: «Liebi Zueschouerinne und Zueschouer, gueten Aabe. I begrüesse nech zur erschte Sändig vo Telebärn.» Seit 20 Jahren gibt es den regionalen Fernsehsender nun, am Sonntag werden die Geburtstagskerzen ausgeblasen. Seit einigen Tagen blickt Telebärn in der Rubrik «Weisch no?» auf die Kult-Sendungen von damals zurück.
Auf die «Seva Game-Show», in der die Kandidatinnen das Gesicht von Polo Hofer erst nach dem x-ten Tipp von Moderator Joël Gilgen (heute Radio SRF Musikwelle) erkennen. Die Show gibt es seit langem nicht mehr, ebenso wenig die Seva-Lose. Oder auf die «Musigstubete», in welcher ein Kind namens Melanie Oesch einen der ersten TV-Auftritte hatte. Oder an die Erotik-Sendung «Lust & Laune» mit Laetitia.
Ein Besitzerwechsel, zwei Umzüge
«Von einem chaotischen Pioniermedium hat sich Telebärn zu einem ernst zu nehmenden Regionalmedium entwickelt», blickt Matthias Lauterburg (66) gegenüber der Nachrichtenagentur SDA zurück. Lauterburg war von 2000 bis 2013 Chefredaktor des Senders.
In diesen Jahren hat er mit seiner Crew viel erlebt: 2007 die Übernahme von Besitzerin Espace Media Groupe durch die Zürcher Tamedia, 2012 den Verkauf von Telebärn an die AZ Medien. In ähnlicher Kadenz gab es zwei «Züglete»: 2008 von den Ur-Studios in Wabern an den Dammweg und nach dem Verkauf 2012 ein paar Häuser weiter an derselben Strasse.
Lauterburg und sein Nachfolger Adrian Grob (48) sind überzeugt, dass es Telebärn auch in zehn Jahren noch geben wird. Angesichts des Medienwandels meint Grob aber: «Die Frage wird sein, ob Fernsehen dann noch das sein wird, was es heute ist.»