«Schweizer Superman schreibt Geschichte»
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Neuer Weltrekord:«Schweizer Superman schreibt Geschichte»

Der Berner Marc Hauser wagte sich an die Grenzen der Atmosphäre
Trotz Höhenangst sprang er aus 7400 Metern

Der Berner Marc Hauser machte, was noch niemand vor ihm gewagt hatte: Er sprang auf über 7000 Meter Höhe aus einem Heissluftballon in den Jetstream. Das Projekt brachte den Unternehmer an seine Grenzen.
Publiziert: 01.12.2018 um 02:37 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2018 um 05:44 Uhr
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Mutprobe über Australien: Der Abenteurer Marc Hauser springt aus dem Ballon in den Jetstream.
Foto: erfolgswelle AG
Jan Krumnacker

Plötzlich war alles still. In den ersten Sekunden bot die dünne Luft Marc Hauser (47) kaum Widerstand. Kurz zuvor waren er und seine zwei Teammitglieder noch im Heissluftballon mit 140 km/h hoch über Australien durch den Himmel gerast. Dann liess sich der Berner mit einem Fallschirm aus 7400 Meter Höhe in die Tiefe fallen.

Der begeisterte Skydiver hatte sein grosses Ziel erreicht: Er flog als erster Mensch im freien Fall mit dem Jetstream. «Es fühlte sich an, als spränge ich in die Leere», sagt er zu BLICK. «Es war ein ganz spezieller Flug.» 

«Ich bin eigentlich ein richtiger Angsthase»

Dabei leidet er eigentlich an Höhenangst: «Ich bin eigentlich ein richtiger Angsthase. Vor vielen Sprüngen habe ich ein ganz schlechtes Gefühl.» Er könne seine Angst aber nicht überwinden. Er könne nur versuchen, damit umzugehen.

Auch technische und finanzielle Schwierigkeiten machten Hauser das Leben schwer. Immer wieder stand das Projekt auf der Kippe. «Ich habe den Aufwand am Anfang massiv unterschätzt», sagt der Unternehmer heute.

«Ein organisatorischer Albtraum»

Aber Hauser blieb hartnäckig. Denn er wollte mit dem Sprung auch auf das gewaltige Energiepotenzial von Höhenwinden aufmerksam machen. «Im Jetstream steckt unglaublich viel Kraft», sagt er. «Zwei Prozent würden reichen, um alle Energieprobleme auf der Erde zu lösen.» Darum liess er sich von einem Dokumentarfilmer im Auftrag von BBC World News begleiten.

Nach fast drei Jahren Planung war im letzten Winter endlich alles bereit. Aber dann liess das Wetter in der Schweiz monatelang keinen Sprung zu. Hauser musste die gesamte Mission kurzerhand nach Australien verlegen: «Ein organisatorischer Albtraum!» Aber er lohnte sich, am 30. Juni konnte der Ballon starten.

Brenner stiegen auf fast 8000 Metern aus

Zunächst lief alles gut. Doch dann bahnte sich eine Katastrophe an: Kurz vor der geplanten Sprunghöhe machte die Sauerstoffversorgung in der Kabine Probleme. Die Lage der drei Männer war kritisch. «Ohne den Reservesauerstoff wären wir dort oben innert kürzester Zeit gestorben.»

Und es kam noch schlimmer: Plötzlich stiegen auch alle Brenner des Heissluftballons aus. Es drohte eine Crash-Landung aus fast 8000 Metern! Trotz verzweifelter Versuche konnte das Team den Schaden nicht beheben. Hauser hatte nur eine Möglichkeit: Er musste sofort springen.

Im Flug quälte Hauser nur ein Gedanke: «Hoffentlich geht alles glatt. Sie sind ja nur wegen mir dort oben.» Erst mehrere Minuten nach seiner Landung erhielt er endlich den erlösenden Anruf. Seinen Kollegen ging es gut. Hauser fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Denn: «Wir bewegten uns am absoluten Limit, aber ein Menschenleben wäre es nicht wert gewesen.»

Der erste Teil der Dokumentation über Marc Hausers Sprung in den Jetstream läuft heute um 13.30 Uhr auf BBC World News.
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