Inhaltlich ist das Anliegen der SVP-Stadträte Thomas Glauser und Janosch Weyermann bereits erfüllt. Der Vorstoss wurde 2019 eingereicht, die Stadt hat das lange Zeit versprayte Denkmal mittlerweile instand gesetzt.
Die Motionäre empfinden die Reinigung als «Dank für die Anstrengungen der Aktivdienst-Generation» und als «Zeichen des Respekts für die Soldaten, welche in den beiden Weltkriegen ihr Leben für das Überleben und für die Freiheit der Schweiz gaben».
Mit dieser Interpretation riefen sie die Ratslinke auf den Plan. Diese Sicht auf die beiden Weltkriege und die Rolle der Schweiz sei problematisch, sagte Anna Leissing (GB). Zudem habe es gar keine Kriegstoten im eigentlichen Sinne gegeben. Die Todesursache der rund 4000 Schweizer Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg starben, sei Krankheit, Unfall oder Selbstmord gewesen.
Der Gemeinderat sollte das Wehrdienst-Denkmal und weitere militärische Denkmäler nicht einfach reinigen, sagte Leissing. Vielmehr sollte er kritisch reflektieren, ob solche Denkmäler auf öffentlichem Grund heute noch am Platz seien.
Der Schweizer Künstler Max Fueter schuf die Skulptur für den Aktivdienst im Ersten und Zweiten Weltkrieg im Jahr 1964. Auftraggeber war der Berner Gemeinderat. Die Kosten für die Reinigung betragen 3800 Franken. (SDA)