Corona kostet Spitäler bis zu 2,6 Milliarden Franken
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Virus befeuert Strukturwandel:Corona kostet Spitäler bis zu 2,6 Milliarden Franken

Das Virus befeuert Strukturwandel
Corona kostet Spitäler bis zu 2,6 Milliarden Franken

Das Coronavirus verursacht in den Schweizer Spitälern grosse Kosten. Zu diesem Schuss kommt eine Studie von PricewaterhouseCoopers.
Publiziert: 23.11.2020 um 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2021 um 14:15 Uhr
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Drei Viertel der 44 untersuchten Akutspitäler sind nicht profitabel genug für ausgeglichene Resultate in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Zu diesem Schluss kommt das Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatung PwC in seiner am Montag veröffentlichten Studie «Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2019».
Foto: Keystone

Die Covid-19-Pandemie kostet die Schweizer Spitäler 1,7 bis 2,6 Milliarden Franken. Drei Viertel der 44 untersuchten Akutspitäler sind nicht profitabel genug für ausgeglichene Resultate in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Die Branche beschleunigt darum den Strukturwandel.

Mit diesen Eckdaten wartet das Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatung PwC in seiner am Montag veröffentlichten Studie «Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2019» auf. Die PwC-Leute untersuchten 45 Spitäler und zwölf Psychiatrien.

Umsatzeinbussen in Spitälern

Unter die Lupe nahmen sie dabei auch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Demnach erwarten die Finanzchefs 2020 wesentliche Umsatzeinbussen. Das ist Folge der Kapazitätsbereitstellung für Covid-19-Patienten, Sicherheitsmassnahmen und zusätzlicher Anschaffungen.

Weil bereits vor der Pandemie viele Institutionen keine ausreichende Marge zur nachhaltigen Finanzierung ihrer Investitionen erwirtschaften konnten, beschleunigt der Corona-Pandemie den Strukturwandel. Leistungen mehrerer Spitäler wurden bereits in zukunftsträchtigere Strukturen überführt, stationäre Leistungen an weniger Standorten konzentriert. Zentral dabei war die Umnutzung stationärer Flächen für ambulante Leistungen.

Als vor diesem Hintergrund überraschend bezeichnet PwC das 2,1-prozentige Wachstum des stationären Bereichs im vergangenen Jahr. Langfristig erwartet das Unternehmen indes eine Stagnation und eine weitere Verlagerung in die ambulante Behandlung.

Dabei sind neue ambulante Strukturen auf dem Vormarsch. Spitäler definieren sich immer weniger über ihren Bettenturm, als über ihre Rolle als Gesundheitsdienstleister.

Digitalisierung und Telemedizin werden wichtiger

Weiter an Bedeutung gewinnen auch Digitalisierung und Telemedizin. Hier tätigen viele Leistungserbringer beträchtliche Investitionen. Im Gegenzug ergab sich dadurch eine hohe Akzeptanz digitaler Angebote in der Corona-Pandemie.

Angesichts des prophezeiten Milliardenverlusts passten viele Krankenhäuser ihre Prozesse an. Für PwC zeigt das, dass der Weckruf angekommen ist. PwC legte die Spitalstudie zum neunten Mal in Folge vor. (SDA)

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