Bis zuletzt spekulierten die Experten, welcher Geschmack er haben wird. Und nun steht fest: Er ist wie die Schweiz. «Sanft, mild, sehr wenig Säure», sagt Andreas Schmid vom Tropenhaus Frutigen über den ersten in der Schweiz geernteten Kaffee. «Und doch ist er sehr eigen. Man kann diesen Geschmack mit keinem anderen Kaffee vergleichen.»
30 Pflanzen, viele Monate Geduld und eine Testernte waren nötig, um den Böden des Berner Oberlandes den ersten Kaffee zu entlocken. Trotz Hitzewelle wächst er natürlich nach wie vor nicht unter freiem Himmel, aber: In der geschützten Biosphäre des Tropenhauses gedeihen die Kaffeebäume prächtig. «Bereits die Hälfte trägt Kaffeekirschen», sagt Schmid.
Kaffee als Event
Ein Kilo konnten die Mitarbeiter des Tropenhauses im April ernten. Das wurde von der Berner Blaser Café geröstet und ist nun der erste «Swiss single estate coffee». 150 Espressi können davon ausgeschenkt werden, zu 29 Franken. Die Hälfte davon geht an «Coffee Kids», eine Organisation, die in Südamerika Kaffeebauern und ihre Familien unterstützt.
Ab jetzt will das Tropenhaus Frutigen regelmässig neue Ernten anbieten. «Es wird immer ein Event bleiben», sagt Schmid. Denn für Kaffee en gros ist die Schweiz dann doch zu kalt.