Sie wollte aufrütteln, auf das Schicksal der Beizer aufmerksam machen: Anfang der letzte Woche öffnete Daniela Liebi trotz des klaren Corona-Verbots der Behörden ihre Beiz in Schwanden BE. Prompt bekam die 52-Jährige Besuch von der Polizei (BLICK berichtete).
Jetzt droht Liebi noch weiteres Ungemach für die Aktion. Der Verband Gastro Oberland wirft sie aus dem Vorstand, wie das «Thuner Tagblatt» berichtet.
Zufälligerweise hatte der Verband am selben Tag eine Vorstandssitzung abgehalten, an dem Daniela Liebi auch ihre medienwirksame Protestaktion durchgeführt hat – nämlich am 11. Januar. An der Online-Sitzung am Nachmittag war die Wirtin dann nicht dabei. Dort wurde offenbar der Rauswurf von Liebi bereits diskutiert.
Gegenüber dem «Thuner Tagblatt» sagt Liebi: «Der Brief von Gastro Oberland West, den ich anschliessend erhalten habe, ist auf den 11. Januar datiert – das irritierte mich.» Die Entscheidung über ihren Ausschluss sei demnach gefällt worden, bevor sie dazu überhaupt habe Stellung beziehen können.
Liebi kann noch Rekurs einlegen
Die Botschaft in dem Schreiben ist klar: «Als Vorstandsmitglied muss man sich der höchst widersprüchlichen Wirkung eines solchen Engagements bewusst sein», so die Worte im vom Präsidenten Simon Burkhalter und vom Geschäftsführer Konrad Gerster unterzeichneten Brief. Der Vorstand von Gastro Oberland West wolle denn auch kein Vorstandsmitglied mit dieser Wertehaltung in seinen Reihen haben.
Ganz vom Tisch ist die Angelegenheit aber noch nicht. Daniela Liebi hat noch die Möglichkeit, gegen den Entscheid Rekurs einzulegen und damit zu erwirken, dass die Generalversammlung über den Ausschluss entscheidet. Das fände die Beizerin nur fair: «Ich bin im letzten Herbst von den Mitgliedern erneut in den Vorstand gewählt worden. Es wäre nur richtig, wenn sie auch über einen Ausschluss hätten bestimmen dürfen.» (cat)