Corona-Skeptikerin (42) muss in Zürich vor Gericht
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Lockdown-Gegner heimgeschickt:Corona-Skeptikerin (42) muss in Zürich vor Gericht

Corona-Demos in Bern und Zürich
«Ich will mich frei bewegen können»

Die Polizei hat am Samstag in Bern erneut eine Kundgebung von Lockdown-Gegnern verhindert. Sie sperrte den Bundesplatz schon am Mittag ab und kontrollierte am Nachmittag mehrere kleine Personengruppen und Einzelpersonen. Auch in Zürich musste die Polizei einschreiten.
Publiziert: 23.05.2020 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2020 um 20:32 Uhr
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In den Städten Bern und Zürich kam es wie auch an den vergangenen Samstagen zu Demonstrationen. Hier: Eine Frau wird abgeführt.
Foto: keystone-sda.ch

«Wir sprechen die Personen an, führen Kontrollen durch und weisen die Leute weg», schrieb die Kantonspolizei Bern auf Twitter. Einzelne Personen seien zudem in Polizeiräumlichkeiten gebracht worden.

An den ersten beiden Mai-Samstagen hatten jeweils Hunderte Menschen in Bern gegen die Corona-Massnahmen des Bundes demonstriert. Am vergangenen Samstag erstickte die Polizei erstmals jeglichen Demo-Versuch im Keim. Einige Demonstranten fanden das Polizeiaufgebot übertrieben, wie sie gegenüber Blick TV sagten. Eine der Demonstrantinnen sagte gegenüber Blick TV: «Ich will mich frei bewegen können und frei meine Meinung äussern.»

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Kleinstdemos zugelassen

An diesem Samstag war die Ausgangslage insofern anders, als der Bund neuerdings Kleinstdemos zulässt. Demnach dürfen maximal fünf Personen gemeinsam für ein Anliegen demonstrieren. Die einzelnen Gruppen dürfen aber räumlich oder thematisch keinen Zusammenhang haben.

Die Kantonspolizei Bern deutete die Vorgabe auf Twitter so: «Wenn mehr als fünf Personen im selben Gebiet demonstrieren, ist das nach wie vor verboten.» Der Begriff Gebiet wurde nicht näher definiert. Insgesamt hielt sich die Zahl von Demo-Willigen an diesem Samstag in engen Grenzen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ging von einigen Dutzend Personen aus. Gross war hingegen das Polizei-Aufgebot.

39 Personen in Zürich angezeigt

Auch in Zürich musste die Polizei einschreiten, wie die Stadtpolizei in einer Medienmitteilung schreibt. Kurz vor 14.00 Uhr trafen sich trotz des regnerischen Wetters rund 80 Personen auf dem Sechseläutenplatz, um gegen die COVID-Verordnung des Bundes zu demonstrieren, heisst es. Die Stadtpolizei habe trotz mehrmaligen Lautsprecherdurchsagen mehrere Personen kontrollieren, wegweisen und verzeigen müssen.

Rund die Hälfte der Anwesenden sei diesen Aufforderungen nachgekommen und verliessen die Kundgebung. Um etwa 15.00 Uhr kam es dann auf dem Stadthausquai zu einer erneuten Menschenansammlung. 39 Personen, die gegen das Veranstaltungsverbot und somit gegen die COVID-19-Verordnung verstiessen, seien bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden – fünf wurden angehalten und in eine Wache gebracht.

Kundgebung beim Basler Marktplatz

In Basel versammelten sich am frühen Nachmittag etwa 30 Personen bei zeitweise strömendem Regen vor dem Rathaus, um gegen die behördlichen Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie zu demonstrierenden. «Mündige Bürger schützen sich selbst», hiess es etwa auf einem Plakat.

Nachdem eine Polizeipatrouille aufgetaucht war und ein Polizist die Demonstrierenden zum Verlassen des Marktplatzes aufgefordert hatte, löste sich die Kundgebung gegen 15 Uhr auf. Einzelne zogen weiter in Richtung Barfüsserplatz und sangen das Lied «Die Gedanken sind frei». Zu einer Menschenansammlung kam es auf dem Barfüsserplatz nicht. (SDA/bra)

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