Brauchtum
Wieder Zehntausende an ruhigem Berner Zibelemärit

Glühwein, "Chnoblibrot" und Zwiebelkuchen: Der Berner Zibelemärit hat am Montag erneut Zehntausende angezogen. Gegen 51 Tonnen des Lauchgewächses wurden feilgeboten. Der Traditionsanlass verlief nach Polizeiangaben ruhig.
Publiziert: 25.11.2019 um 05:41 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2019 um 17:57 Uhr
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Dutzende Tonnen Zwiebeln wechseln am Zibelemärit den Besitzer.
Foto: ANTHONY ANEX

Zur Erhöhung der Sicherheit verringerten die Behörden der Stadt Bern in diesem Jahr die Zahl der Stände auf dem Bundesplatz. Seit 2017 analysiert die Stadt Bern mit einer systematischen Zählung von Menschen das Besucheraufkommen und nimmt nach der Auswertung Anpassungen vor.

Wegen dieses «Crowd-Managements» verringerte die Stadt Bern in den vergangenen Jahren bereits die Zahl der Stände auf einigen Altstadtgassen. So wurde dort mehr Raum für die Besucherinnen und Besucher geschaffen. Nun war also der Bundesplatz dran.

Die Zahl der Marktstände sank unter anderem deshalb von total 628 Marktständen im Vorjahr auf 590 in diesem Jahr, wie Norbert Esseiva von Berns Orts- und Gewerbepolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. An 145 dieser Stände wurden Zwiebeln verkauft, an den anderen beispielsweise Textilien, Schmuck, Keramik und Spielwaren. Der Berner Zibelemärit schon lang kein reiner Zwiebelmarkt mehr.

Gegen 51 Tonnen Zwiebeln wurden in diesem Jahr angeboten. Das sind rund drei Tonnen mehr als im Vorjahr, aber rund neun Tonnen weniger als im Rekordjahr 2014.

Der Berner Zibelemärit beginnt offiziell um sechs Uhr morgens. Doch auch dieses Jahr waren erste Schaulustige schon um 4 Uhr unterwegs. Sie schlenderten über den Bundesplatz und freuten sich über die kunstvoll geflochtenen Zwiebelzöpfe. Manch ein Besucher genehmigte sich bereits einen wärmenden Glühwein. Rasch begannen sich die Gassen zu füllen.

Im Lauf des Morgens trafen über 90 Reisecars und Kleinbusse mit Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland in Bern ein, wie die Berner Kantonspolizei berichtete. Auch mehrere Extrazüge brachten Besucher nach Bern.

Spätestens am Nachmittag, bei der berühmt-berüchtigten Konfettischlacht, wird es deshalb jeweils eng in der Innenstadt. Für den Dichtestress verwenden die Einheimischen den gemütlichen Ausdruck «Gstungg".

Die Polizei sicherte die Zufahrtsachsen auch dieses Jahr mit Betonpollern ab. Auch wurden Notausgänge signalisiert, damit die Menschenmassen in brenzligen Situationen schneller aus den Gassen wegkommen. In der Innenstadt markierte die Polizei schon am frühen Morgen Präsenz mit Fusspatrouillen.

Der Zibelemärit verlief aus polizeilicher Sicht ruhig, wie es gegen Abend bei der Medienstelle der Berner Kantonspolizei auf Anfrage hiess.

Der Zibelemärit geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Bauersfrauen aus dem Seeland tauchten mit Zwiebeln auf der Martinimesse in Bern auf. Seit 2011 figuriert der Zibelemärit auf der Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz - zusammen mit Anlässen wie der Basler Fasnacht, dem Engadiner Chalandamarz und dem Zürcher Sechseläuten.

(SDA)

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