In der Nacht auf Sonntag ist das Mehrfamilienhaus am Weiergraben 34 in Steffisburg BE komplett abgebrannt. Jonas* (†12) kam in den Flammen ums Leben (BLICK berichtete). Jetzt haben die Brandermittler der Kantonspolizei Bern herausgefunden: Ein technischer Defekt an einem Elektrogerät hat den Brand ausgelöst.
Laut einer Sprecherin der Kapo Bern handelt es sich beim Gerät um einen Tiefkühler. Mehrere Geräte standen in einem Raum nebeneinander – eines war defekt und fing Feuer. Danach griffen die Flammen aufs das Holzhaus über und überraschten die Bewohner im Schlaf. Der Brand löste eine Schadenssumme von über einer Million Franken aus.
Eltern wollten Jonas noch retten
Weiter wurde die Leiche, welche die Ermittler in der Ruine fanden, formell identifiziert. Somit bestätigt die Polizei, dass es sich um den zwölfjährigen Bub aus dem Kanton Bern handelt.
Kurz vor 3.30 Uhr am Sonntag brach das Feuer aus. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand das Haus bereits in Vollbrand. Eine Anwohnerin sagte geschockt zu BLICK: «Schreie rissen mich aus dem Schlaf.» In dem Haus wohnten drei Parteien.
Jonas' grosse Schwester Julia* (14) soll eine der ersten gewesen sein, die Alarm schlug, sagte Andreas B.*, ein Verwandter, zu BLICK. «Sie weckte ihre Familie und konnte gerade noch über die Laube hinunterklettern, bevor alles in Flammen stand.» Die Eltern hätten noch versucht, Jonas zu retten, sagt er. Dabei hätten sie sich verletzt und mussten ins Spital.
Nachbarn brachten Opfern Kleidung
Auch die anderen Überlebenden konnten sich in letzter Sekunde in Sicherheit bringen, erzählte Andreas B.*. Der Mieter im zweiten Stock, ein guter Freund von ihm, konnte gerade noch seine Freundin wecken, dann sei er in Unterhosen bekleidet geflüchtet. «Seine Kleider, seine Papiere, sein Handy, all sein Besitz ist verbrannt.» Er habe seinem Freund nun Socken und eine Jacke vorbeigebracht.
Auch andere Anwohner brachten noch in der Nacht den betroffenen Bewohnern Kleidung. «Wir waren bis zum Morgengrauen auf», so eine Nachbarin.
Das Mehrfamilienhaus ist nicht mehr bewohnbar. Steffisburg stand am Sonntag unter Schock. Ein Leser, der nur wenige Dutzend Meter weiter wohnt, sagte zu BLICK: «Wir sind ein kleines Dorf. Man spürt die Betroffenheit hier.» Auch Andreas B.* meinte: «Der materielle Schaden ist nicht so schlimm – angesichts der Familientragödie. Es ist einfach nur traurig, dass Jonas sterben musste.» (hah)
* Name geändert