BLS-Zug muss in Köniz wegen Teenies notbremsen
Dummer Bubenstreich kann 10'000 Fr. kosten

Diese Mutprobe hätte übel enden können: In Köniz musste ein Lok-Führer eine Notbremsung einleiten, weil eine Gruppe Teenies auf dem Bahnübergang bis im letzten Moment stehenblieb. Nun hat die BLS die Polizei eingeschaltet.
Publiziert: 20.04.2017 um 10:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:19 Uhr
Christian Bischoff, Andrea Cattani

Zwei Jungs stehen bei heruntergelassenen Schranken mitten auf dem Bahnübergang - schauen nach links und rechts. Als der Zug näher kommt, beginnt die Mutprobe: Wer bleibt länger stehen, als der eine aufgibt und sich zu seinen Kollegen jenseits der Schranke rettet, bleibt der andere noch ein paar Momente stehen, bevor auch er im letzten Moment abhaut. Die ganze Szene spielte sich gestern Abend in Berner Vorort Köniz ab, Leserreporter Tobias G. (24) hat sie gefilmt.

Für den Zugführer – und die Passagiere – muss es ein Schock gewesen sein: Der Zug hornt und führt eine Vollbremsung durch, die Bremsen quietschen. Wären die Kinder gestolpert oder aus anderen Gründen stehengeblieben, hätte die S-Bahn sie erfasst. Die Zugskomposition kommt am Ende erst einige Meter nach dem Übergang zum Stehen.

Zeigten sie dem Lok-Führer noch den Stinkefinger?

«Erst hörte ich die Kids nur schreien», sagt Anwohner Tobias G. «Dann sah ich, wie sie den Zug aufhielten.» Die S-Bahn sei nach der Notbremsung sicher noch zwei Minuten stehen geblieben. «Als die Jungs davonrannten gestikulierten sie noch frech zum Lokführer. Ich bin mir nicht sicher, ob sie ihm nicht sogar noch den Stinkefinger zeigten. Vielleicht realisieren sie, was sie getan haben, wenn das Video veröffentlicht wird.»

Bei der BLS hat man kein Verständnis für die Aktion der Jugendlichen. Sprecherin Helene Soltermann sagt gegenüber BLICK: «Für uns ist das kein Lausbubenstreich, sondern lebensgefährlich und strafbar.» Den Vorfall habe man der Polizei gemeldet, die eine Untersuchung eingeleitet habe. Als Strafe drohen Bussen in Höhe von bis zu 10'000 Franken.

Mit dem betroffenen Lok-Führer habe man Kontakt aufgenommen, erklärt Soltermann weiter. «Wir werden die Sache nun ebenfalls auch intern weiter abklären.»

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