Ein Mann prallt am Donnerstagnachmittag an der Lenk BE auf der Skipiste in eine kleine Skifahrerin (†4). Sie bleibt am Boden liegen, atmet nur noch schwach.
Schwerverletzt wird das Mädchen mit dem Helikopter in das Spital geflogen, begleitet von seiner Mutter. Dort kämpfen die Ärzte um ihr Überleben – vergeblich. Das erliegt am Freitagabend seinen schweren Verletzungen, wie die Kantonspolizei Bern informiert.
Unfall auf der blauen Piste
Die Kollision geschah auf einer einfachen blauen Piste, wie Bergbahnen-Chef Nicolas Vauclair zu BLICK sagt. «Ich bin mit meiner fünfährigen Tochter schon zig mal diese Piste gefahren.» Wie es zum Unfall kam, muss die Staatsanwaltschaft abklären.
Jährlich verunfallen gemäss Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu) 70'000 Schweizer beim Schneesport, im Schnitt gibt es sechs Todesopfer pro Jahr.
Kollisionen sind selten
Nicolas Kessler, Sprecher der Bfu, sagt: Bei den meisten Notfällen auf der Piste handelt es sich um Selbstunfälle. «Kollisionen wie in der Lenk sind selten.» Komplett verhindern lassen sich Unfälle nicht. «Aber wer sich an die FIS-Regeln beim Skifahren hält, kann das Risiko markant minimieren», so Kessler.
So sollten Skifahrer und Snowboarder etwa die Vortrittsregel kennen. «Wer auf der Piste vorne fährt, hat Vortritt. Wer von hinten kommt, muss mit Richtungswechsel rechnen», sagt Kessler. Kollisionen lassen sich zudem vermeiden, wenn Wintersportler auf der Piste nur auf sehr übersichtlichen Stellen stehen bleiben – und nicht etwa unter Kuppen oder in einer engen Kurve.
Helm ist Pflicht
Auch die Ski-Ausrüstung ist entscheidend beim Schutz vor Verletzungen. «Skifahrer sollten einen Helm tragen und die Skibindungen bei einer Fachperson exakt einstellen lassen – damit können Unfälle verhindert oder deren Folgen abgeschwächt werden», sagt Kessler.
Immerhin: Heute tragen bereits 99 Prozent der jungen Skifahrer laut Bfu einen Helm beim Skifahren, bei Erwachsenen sind es rund 90 Prozent. (fr)