Jöh-Alarm im Tierpark Sikypark in Crémines BE! Der kleine Kapuzineraffe Fredi bringt die Herzen der Zoobesucher zum schmelzen. Weil seine Mutter nicht genug Milch für ihn und seinen Zwillingsbruder produziert, trägt ihn der Zoo-Chef Marc Zihlmann (38) jetzt höchst persönlich 24 Stunden mit sich herum. «Er braucht jetzt viel Wärme, Zuneigung und natürlich Nahrung», sagt der Betriebsleiter zu BLICK.
Seltene Zwillingsgeburt
Auf die Welt gekommen sind der kleine Fredi und sein Bruder am 26. März. «Wir waren überrascht. Bei den Kapuzineraffen sind Zwillingsgeburten äusserst selten», sagt Marc Zihlmann. Doch die Mutter war mit den zwei Babys total überfordert: «Fredi war sehr schwach. Er konnte sich nicht festhalten und fiel mir direkt in die Arme. Er hatte bei der Mutter keine Überlebenschance. Es war gleich klar: Wir müssen ihn per Hand aufziehen.»
Seither ist der Chef im Zoo nur noch in Begleitung anzutreffen. Baby Fredi linst aus der Jacke oder aus der Brusttasche. Alles ist jetzt für Marc Zihlmann ein bisschen anders. «Er kriegt alle zwei Stunden seinen Schoppen. Auch in der Nacht.» Windeln gibt es keine in Kapuzineräffchengrösse. «Ich wickle ihn in ein spezielles Tuch ein. Wenn er koten muss, meldet er mir das. Das kann ich auffangen. Das Pippi läuft halt einfach», sagt Zihlmann.
Fredi schläft nur beim Chef
«Eigentlich wollten wir die Aufgabe unter uns Pflegern aufteilen, aber nur bei mir schläft Fredi wirklich ein», sagt Zihlmann. Er besuche mit klein Fredi regelmässig die Affen-Gang auf der Insel - damit er den Anschluss nicht verliert. Zihlmann: «Die Kapuziner schnuppern interessiert an meiner Jacke und wissen, dass da Fredi sitzt.» In ein paar Wochen, wenn er keinen Schoppen mehr braucht, könne er zurück ins Rudel.
Vertrauen dank Zirkus-Erfahrung
Die Kapuzineraffen tourten regelmässig mit dem Zirkus Knie durch die Schweiz. «Dadurch sind sie an Menschen gewohnt und lassen mich ganz nah heran», sagt Marc Zihlmann.