Beim Besuch der Gräber von Freunden und Familienangehörigen gehen bei vielen Menschen die Emotionen hoch. Man erinnert sich an die schönen Zeiten, die man gemeinsam verbracht hat, oder schmückt die Ruhestätte mit Blumen und Kerzen. Alles andere rückt dabei in den Hintergrund. Handtaschen und andere Wertsachen werden dabei oft auf oder neben das Grab gelegt.
Auf solche Momente warten feige Diebe nur. Sie nutzen die Situation kaltblütig aus, schnappen sich die Wertsachen und rennen davon. Die Bestohlenen, meist ältere Frauen, haben keine Zeit zu reagieren. Bis sie realisieren, was genau passiert ist, haben sich die Verbrecher bereits aus dem Staub gemacht. Was bleibt, ist einzig ein Gefühl der Ohnmacht.
Polizeipatrouillen auf dem Friedhof
Im Kanton Bern schlugen solche Handtaschendiebe in den letzten Wochen vermehrt zu, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Auf dem Friedhof von Köniz sei es in den letzten Wochen wiederholt zu derartigen Diebstählen gekommen. Das sei auch nicht das erste Mal gewesen, dass Wertsachen von Trauernden gestohlen wurden, sagt Friedhofsgärtner Martin Wäffler der Zeitung. Solche Vorfälle kämen in Wellen.
Auf dem Schosshaldenfriedhof in der Stadt Bern kennt man das Problem ebenfalls. Im Frühjahr seien dort innert kürzester Zeit fünf Frauen bestohlen worden. Mittlerweile habe die Stadt aber Vorkehrungen getroffen. Nun patrouilliert regelmässig die Polizei über den Friedhof, seither habe es keine Vorfälle mehr gegeben.
Handtaschen im Büro abgeben
Zusätzlich machen die Angestellten laut der «Berner Zeitung» Besucherinnen auf die Gefahr aufmerksam und bieten ihnen an, ihre Handtaschen im Büro abzugeben. Auch in Köniz gehen die Angestellten mittlerweile aktiv auf die Trauernden zu.
Für die kommenden Wochen, in denen wieder viele Leute die Gräber für den Winter herrichten, plane man zudem noch eine Plakatkampagne, um die Trauernden auf die Gefahr aufmerksam zu machen. (krj)