Die Kantonspolizei Bern hat zwei Männer festgenommen, die unter Verdacht stehen, bis zu 75 Menschen bei dabei geholfen zu haben, bei der Therorieprüfung für den Führerschein zu schummeln. 32 Personen, die für diese Hilfe zahlten, konnten im Verlauf der Ermittlungen identifiziert werden. Sie werden sich alle vor der Justiz zu verantworten haben.
Die Kantonspolizei erhielt Hinweise, dass eine unbekannte Person andere gegen Bezahlung beim Bestehen von theoretischen Führerprüfungen mit unlauteren Mitteln unterstützt. 2023 nahm die Kantonspolizei «umfangreiche Ermittlungen» auf.
Polizei stellte technische Geräte sicher
Im Rahmen der Ermittlungen konnte in Thun Anfang März ein tatverdächtiger Mann angehalten werden. Der 34-jährige Deutsche wurde vorläufig festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Personen für die Theorieprüfungen mit technischen Hilfsmitteln ausgestattet und korrekte Antworten während der Prüfungen übermittelt zu haben. Im Rahmen der Ermittlungen wurden unter anderem mehrere technische Geräte sichergestellt.
Als die Polizei diese auswertete, stiessen die Ermittler auf Hinweise zu rund 75 Personen, die durch die Unterstützung ihren Lernfahrausweis erlangt haben sollen. 32 von Ihnen konnten identifiziert werden. Sie alle wurden zur Anzeige gebracht.
Sie waren fast zwei Jahre lang tätig
Bei den Einvernahmen der Beschuldigten ergaben sich schliesslich Hinweise auf einen zweiten Tatverdächtigen, der mutmasslich mit dem 34-jährigen Deutschen zusammen arbeitete. Es handelt sich um einen 35-jährigen Syrer, der im Juni in Stettlen angehalten und vorläufig festgenommen wurde.
Anschliessende Ermittlungen ergaben, dass die Männer im Zeitraum vom Juni 2021 bis März 2023 in den Kantonen Bern, Aargau, Basel-Stadt und Basel-Land, Luzern, Schaffhausen, Solothurn und Waadt ihre Leistungen gegen Bezahlung angeboten hatten.
Wegen Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz sowie wegen Mittäterschaft beim Erschleichen von falschen Beurkundungen müssen sie sich nun vor der Justiz verantworten. (mrs)