US-Amerikanerin (†20) stürzt im Berner Oberland in den Tod
«Du bist viel zu früh gegangen»

Beim Blasenhubel in Oberried am Brienzersee BE ist eine Berggängerin verunfallt. Sie wurde schwer verletzt ins Spital geflogen, wo sie kurze Zeit später verstarb. Die US-Amerikanerin missionierte für die Mormonen in der Schweiz. Ihre Eltern trauern um ihr Kind.
Publiziert: 14.10.2020 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2020 um 08:36 Uhr
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Annabelle N. aus dem US-Bundesstaat Utah ist in den Berner Berger in den Tod gestürzt.
Foto: Screenshot

Am Dienstagnachmittag befand sich eine Gruppe von sechs Berggängerinnen und Berggängern auf dem Abstieg vom Blasenhubel. Eine Frau stürzte und rutschte mehrere hundert Meter den Hang hinunter, teilt die Kantonspolizei Bern mit. Dabei geriet sie aus dem Blickfeld der übrigen Gruppenmitglieder.

Umgehend stiegen zwei Begleiter hinterher, um Nachschau zu halten. Sie konnten die Verunfallte schliesslich lokalisieren und bis zu ihr hinuntersteigen, zeitgleich trafen auch die aufgebotenen Rettungshelikopter vor Ort ein. Später starb die US-Amerikanerin im Spital.

«Sie war eine wundervolle junge Frau»

Bei der Verunglückten handelt es sich um Annabelle N.* (20) aus dem US-Bundesstaat Utah, teilt ihre Kirchengemeinschaft mit. Sie lebte seit Juli 2019 in der Schweiz, wo sie für die Mormonen missionierte.

Ihre Freunde trauern auf ihren Social-Media-Profilen. «Du bist viel zu früh gegangen», schreibt jemand. «Ich bete für dich», ein weiterer.

Auch für die Familie der 20-Jährigen ist die Nachricht ein Schock. «Annabelle war ein süsses, junges Mädchen, eine wundervolle junge Frau», sagt ein Sprecher der Eltern gegenüber «Deseret News». Sei sei sehr liebenswürdig und aktiv gewesen. Die Familie habe mit dem Verlust zu kämpfen, aber sie halte am Glauben fest.

Vor drei Monaten postete die junge Amerikanerin noch auf Facebook ein Familienfoto. Dazu schrieb sie: «Ich bin immer dankbar für meine Familie! Sie ist wirklich ein Segen. Ich danke Gott fast jeden Tag für sie und für die Unterstützung, die ich von ihr bekomme. Ich LIEBE meine Familie und weiss, dass wir immer noch eine Familie nach dem Tod sein können. Dank Jesus Christus ist das möglich!»

Begleiter werden betreut

Die beiden anderen Begleiter, die bis zu ihr abgestiegen waren, wurden unverletzt ausgeflogen. «Wir arbeiten daran, ihnen die notwendige Unterstützung bei der Aufarbeitung der Geschehnisse zu geben», teilt der Kirchensprecher weiter mit.

Im Einsatz standen jeweils eine Crew von Air-Glaciers und der Rega sowie Mitglieder der Alpinen Rettung Schweiz. Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen zur Klärung des genauen Unfallhergangs aufgenommen. (szm/man)

*Name bekannt

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