Bankschliessfach in Gstaad BE geräumt
Kanton Bern fordert Australier auf, seine Milchzähne abzuholen

Wegen Verdachts auf Geldwäscherei räumten die Berner Behörden in Gstaad ein Bankschliessfach. Darin fanden sie vor allem Ramsch. Nun rufen sie den Besitzer – einen Australier – auf, sein Zeugs abzuholen.
Publiziert: 15.11.2018 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2018 um 14:44 Uhr
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Kym van Honste hat noch bis März 2019 Zeit, seine Sachen abzuholen.

Der Australier Kym van Honste (57) baute in Cairns in seinem Haus mit einem Kumpel Hanf an, wurde erwischt und landete vor dem Richter. 100 Kilogramm Cannabis hatte die Polizei damals gefunden. Da er zuvor ein unbescholtener Bürger war, kam er einigermassen glimpflich davon: Drei Jahre Gefängnis, nach neun Monaten war der Hanfbauer wieder auf freiem Fuss. 

Allerdings löste die Gerichtsverhandlung eine weitere Untersuchung aus, wie die «Berner Zeitung» berichtet: Van Honste war Besitzer eines UBS-Bankschliessfachs in Gstaad BE. Da Verdacht auf Geldwäsche bestand, räumten die Behörden im Jahr 2008 das Schliessfach – und fanden vor allem Ramsch. 

Goldmünzen und ungültige Banknoten

Sie fanden Banknoten in ungültigen Währungen, 20 thailändische Baht, einzelne Goldmünzen, eine Armbanduhr – und eine «Streichholzschachtel mit zahnähnlichen Teilen». Van Honstes Milchzähne? Den Vorwurf der Geldwäsche liess sich so nie erhärten – doch der Australier hätte seine Gegenstände zurückhaben können. Aber: Der Australier tauchte nie mehr auf.

Seit zehn Jahren liegen die Gegenstände nun rum. Sämtliche Versuche, mit Kym van Honste in Verbindung zu treten, seien gescheitert, schreibt die kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte im Amtsblatt Kanton Bern. Nun veröffentlichte die Behörde einen letzten Aufruf an den ehemaligen Hanfbauern. Er hat Zeit bis Ende März 2019. Danach gehören die Vermögenswerte dem Kanton Bern – samt den Milchzähnen. (neo) 

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