Wie Berns Gemeinderätin Ursula Wyss am Dienstag in Bern vor den Medien sagte, soll das Denkmal für den Verteidiger des Städtchens Murten gegen die Burgunder in die Mitte des Hirschengrabens verschoben werden. An dieser Stelle des Stadtzentrums weideten früher, in einem Graben vor der Stadtmauer, tatsächlich Hirsche.
Heute ist dieser Ort ein von Bäumen gesäumter Kiesplatz, der vor allem als Veloparkplatz genutzt wird. Wo heute das Denkmal für von Bubenberg steht, sollen künftig Passanten unter dem Bubenbergplatz hindurch zur neuen Personenunterführung Mitte des Berner Hauptbahnhofs gelangen.
Der Bau der neuen Fussgängerpassage ist nur eine von mehreren Massnahmen, mit denen die Stadt Bern auf den Ausbau des Berner Hauptbahnhofs reagiert. Sie will auch mit neuen Abbiegeverboten den Motorfahrzeugverkehr auf den Strassen beim westlichen Bahnhofzugang um 60 Prozent reduzieren.
Alle Verkehrsmassnahmen gehen nun in eine öffentliche Mitwirkung. Sobald die neue Personenunterführung Mitte und zwei neue westliche Zugänge gebaut sind, werden im Westen des Bahnhofs massiv mehr Fussgänger über die dortigen Strassen strömen. Deshalb braucht es Anpassungen an den Strassen. Laut der Stadt Bern ist zwingend auch eine unterirdische Querung des Bubenbergplatzes nötig.
Wichtigste Elemente des Berner Bahnhofausbaus sind ein neuer Tiefbahnhof für die Züge des Regionalverkehrs Bern-Solothurn nach Zürcher Vorbild, zwei neue westliche Zugänge und die genannte neue Personenunterführung Mitte. Rund eine Milliarde Franken wird investiert.
Prüfen wird die Stadt Bern auch, ob unter dem Hirschengraben eine grosse unterirdische Velostation gebaut werden kann. Die Bundesbehörden hielten eine solche Station aber wegen der historischen Überreste im Untergrund für kaum bewilligungsfähig, sagte Berns Stadtingenieur Reto Zurbuchen.
Wird das Bubenberg-Denkmal verschoben, wäre dies nicht das erste Mal: Laut dem historisch-topographischen Lexikon der Stadt Bern stand das 1897 errichtete Denkmal früher bereits weiter unten auf dem Platz.