Statistisch gesehen lag ihre Chance bei 1:300. Doch über diesen Glückstreffer will sich Manu Trachsel nicht so richtig freuen. «Das ist bereits das zweite Mal, dass ich Stimmen zählen soll», sagt die Moderatorin von Energy Bern. «Aber ja nu, da muss ich durch.»
Dass Manu Trachsel am 22. September die «Jas» von den «Neins» trennen muss, ist ein gewollter Zufall. Denn im Gegensatz zu anderen Gemeinden geht es bei der Auswahl der Stimmenzähler nicht durchs Alphabet. Ein Zufallsgenerator bestimmt, wer wirklich zählt. «Bei jeder Abstimmung wählt er 400 Personen aus», erklärt Vizestadtschreiberin Christa Hostettler. «Davon werden alle über 60 und Eltern von kleinen Kindern wieder aussortiert.»
Gratis-Schoggistängeli fürs zählen
Ebenfalls nicht mehr aufgeboten werden Berner, die bereits drei Mal Stimmen zählen mussten. Bei Neuzuzügern werden aber Einsätze am alten Wohnort nicht mitgerechnet. Wer wegen eines wichtigen Termins nicht mitzählen kann, ist entschuldigt. «Wir sind kulant bei den Dispensationen», sagt Hostettler. Aber es sei nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.
«Immerhin gibts beim Zählen Gratis-Schoggi-Stängeli und Sandwiches» tröstet sich Trachsel. «Man muss immer das Positive daraus ziehen.»