Ausstellung
Kunstmuseum Bern folgt einer Freundschaft am Puls der Avantgarde

In der Ausstellung «Kahnweiler & Rupf» zeigt das Kunstmuseum Bern bedeutende Kunstwerke der Moderne. Die Schau beleuchtet aber auch eine enge und langjährige Freundschaft zweier Kunstliebhaber. Denn diese ermöglichte erst die jetzt beginnende Ausstellung.
Publiziert: 20.11.2024 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2024 um 11:42 Uhr
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Ein Schwerpunkt der Sammlung Rupf, die jetzt im Berner Kunstmuseum zu sehen ist, sind Werke des spanischen Malers und Kubisten Juan Gris. Darunter das Porträt seiner Frau Josette Gris von 1916.
Foto: Handout: Kunstmuseum Bern
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Sammlung von Hermann Rupf, der am Berner Waisenhausplatz als Kaufmann tätig war, entstand ab 1907. Zu dieser Zeit eröffnete sein guter Freund und Kunsthändler Daniel-Henry Kahnweiler in Paris seine Kunstgalerie, wie das Kunstmuseum Bern in seiner Mitteilung schrieb. Aus Paris gelangten Kunstwerke in die Sammlung Rupf, die heute im Berner Museum deponiert ist.

Daraus zeigt dieses nun bedeutende Werke, darunter solche von Kubismus-Ikonen wie Pablo Picasso und Georges Braque oder von Vertretern des Fauvismus wie André Derain. Oder vom spanischen Maler Juan Gris: Von ihm konnte Rupf zu Beginn des Ersten Weltkrieges 30 Kunstwerke bei seinem Freund Kahnweiler erwerben. Diese grosse Werkgruppe gehöre zu den Schwerpunkten der Sammlung, so das Kunstmuseum weiter.

Die Sammlung werde unter den Vorzeichen der Freundschaft zwischen Rupf und Kahnweiler in speziellen Zeiten beleuchtet. So gehört neben den gezeigten Werken auch ein bisher unveröffentlichter Briefwechsel der beiden Kunstfreunde zur Schau. Die Briefe schrieben sie sich während des Zweiten Weltkrieges. Der Briefkontakt brach vorläufig ab, als Kahnweiler im Zuge der Judenverfolgung untertauchen musste.

Wie der Zweite Weltkrieg den Schweizer Kunstmarkt beeinflusste, verdeutlicht in der Schau das Gemälde «Gartenrestaurant» von August Macke. Das NS-Regime hat Werke und Künstler der klassischen Moderne als «entartet» diffamiert und aus deutschen Kunsthäusern beschlagnahmt, um sie mehrheitlich im Ausland zu Geld zu machen. Darunter auch das «Gartenrestaurant». Rupf habe dieses 1939 im Nachverkauf der berüchtigten Auktion «entarteter» Kunst in Luzern erworben – trotz Vorbehalten, schreibt das Kunstmuseum Bern.

Die Ausstellung «Kahnweiler & Rupf. Eine Freundschaft zwischen Paris und Bern» ist vom 22. November bis 23. März kommenden Jahres im Kunstmuseum Bern zu sehen.

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