Merkwürdige Geschichten haben sich bei der Kugelbahn auf dem Gurten schon abgespielt. Michaela von Siebenthal vom Migros-Kulturprozent wurde etwa diese Geschichte zugetragen: «Einmal haben unsere Leute auf dem Gurten eine erwachsene Person angesprochen, die mitten in der Nacht mit der Taschenlampe in den Fingern an der Kugelbahn hantierte.»
Es stellte sich heraus, dass es doch kein Vandale war. «Der Mann sagte, er wolle einmal in aller Ruhe die ganze Bahn abfahren. Durch den Tag habe es zu viel Betrieb dort.»
Nach 16 Jahren ein neues Modell
Das zeigt: Die Kugelbahn ist eine der grössten Attraktionen auf dem Gurten geworden. Offenkundig nicht nur bei den Kindern. Doch das bisherige Modell ist – nach stolzen 16 Jahren Betriebszeit – in die Jahre gekommen.
Der Nachfolger steht nun bereit und wird am Sonntag ab 12 Uhr mit einem Fest und Konzerten offiziell eingeweiht. Entworfen hat auch diese Kugelbahn wieder der Künstler Stefan Grünenfelder, aufgewachsen in Bern, wohnhaft in Breno TI.
Die bislang grösste Bahn
Der Bau dauerte 18 Monate, die Bahnlänge beträgt 300 Meter. Aber nicht geradeaus, sondern mit Winkeln, Mechanismen, Kurven und Gefälle. Es ist Grünenfelders bislang grösste Bahn, und es scheint beinahe so, als hätte Jean Tinguely ein Spielzeug erfunden.
Um die ganze Bahn einmal durchzuspielen, braucht man schätzungsweise eine Stunde. Wer die Angabe testen will, muss dies wegen des Andrangs wohl in der Nacht machen. Mit einer Taschenlampe.