In der Nacht auf den 4. Januar setzte Marion W. (41) ihr neugeborenes Mädchen auf dem Werkhof in Därstetten BE aus (BLICK berichtete), auf dem Sammelbehälter für Kaffeekapseln. Sie wickelte es in eine weisse Decke ein, steckte es in eine Kartonschachtel und lief davon.
Es herrschten Minustemperaturen. Das Baby überlebte nur, weil Bauer Paul Tschabold (55) bereits um 07.30 Uhr seinen Hausmüll entsorgen wollte und das Mädchen wimmern hörte. Seither kämpften die Ärzte um das Leben des Mädchens. Es hatte zwar die Eishölle Werkhof überlebt, war aufgrund der Erfrierungen aber weiterhin in kritischem Zustand. Genau zwei Wochen später jetzt die erlösende Nachricht: Dem Baby geht es gut!
Mutter in U-Haft
«Es ist nicht mehr im Spital», sagt die Kantonspolizei Bern auf BLICK-Anfrage. «Sein Zustand ist stabil.» Das Kind sei nun an einem Ort, an dem es weiter betreut werde. Jetzt erhält es hoffentlich einen schönen, zweiten Neustart ins Leben.
Derweil ist seine Mutter in U-Haft. Einen Tag nachdem ihr Baby gefunden wurde, nahm die Polizei Marion W. an ihrem Wohnort fest. Auch ein Mann wurde festgenommen, dabei handelt es sich vermutlich um Marions Partner Klaus K. (40).
Die regionale Staatsanwaltschaft Bern-Oberland hat ein Strafverfahren wegen Aussetzung und eventuell versuchter Kindstötung beziehungsweise versuchter Tötung eingeleitet. Für Marion W. und Klaus K. gilt die Unschuldsvermutung.