Es ist ein kurioses Bild, das uns Leserreporter Hanspeter Tolotti von der Skipiste in die Redaktion schickt. Ein Weissstorch sitzt gemütlich auf einem Skiliftmasten – mitten im Winter auf 1820 Metern. Wir fragen uns, ob der Vogel zu dieser Jahreszeit nicht eher im Süden sein sollte und wenden uns an die Vogelwarte Sempach.
«So etwas habe ich noch nie gesehen», sagt Livio Rey von der Vogelwarte Sempach, den das Foto überraschte. «Offenbar hatte der Vogel dort sogar die Nacht verbracht.»
«Ein Storch auf dieser Höhe ist ungewöhnlich»
Laut Livio Rey sind Störche in der Schweiz in den kalten Monaten keine Seltenheit mehr: «Da die Winter milder werden, steht mehr Nahrung zur Verfügung.» Die jährlich Reise nach Afrika sei passé. «Dank dem wärmenden Federkleid kann die Kälte einem Storch nicht viel anhaben.» Es könne gut sein, dass Störche während der Durchzugszeit, im Frühling und Herbst, in höher gelegenen Alpenregionen rasten. «Ein Storch im Februar auf dieser Höhe ist aber sehr ungewöhnlich.»
Samuel Bichsel, Geschäftsführer von Mürren Tourismus, sagt lachend zu BLICK: «Endlich haben wir eine Erklärung für die hohe Geburtenrate im Dorf.» (bra)