2 Minuten und 14 Sekunden musste Chris Gursky um sein Leben kämpfen. Bei einem Tandemflug über Interlaken BE war der Autohändler aus dem US-Bundesstaat Florida nicht gesichert (BLICK berichtete). Mittlerweile ist der Ami wieder zu Hause und froh, dass er den Horror-Flug überlebt hat.
Als er ungesichert über Bäume und Wiesen flog, dachte er, dass er sterben müsste. «Das war es. Ich dachte, dass ich abstürze und sterbe. Ich bin geliefert», beschreibt Gurksy den Horror-Flug im Frühstücksfernsehen «Good Morning America».
Bizepssehne gerissen
Seine Überlebensstrategie: Ruhig bleiben! «Ich habe einfach nur versucht, die Ruhe zu bewahren, mich ans Leben zu klammern.» Doch am Ende des Flugs verlassen ihn langsam die Kräfte. Gursky erinnert sich: «Ich verlor den Halt, meine Hand öffnete sich, und ich rutschte ab.»
Gursky muss sich am Bein des Piloten Michael T.* festhalten. Dieser bringt den Segler so schnell wie möglich runter, endlich ist der Deltasegler nahe über dem Boden. Der Autohändler kann sich fallen lassen.
Der US-Tourist muss ins Spital gebracht werden. Die linke Bizepssehne ist gerissen, das rechte Handgelenk ist gebrochen. Er wird operiert. Eine Titanplatte und sieben Schrauben braucht es, um den Bruch zu fixieren.
Pilot darf weiterfliegen
Wie genau es zu der Sicherungspanne kam, ist noch nicht geklärt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt und die Bundesanwaltschaft untersuchen den Vorfall. Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen.
Klar ist nur: Der Unglücks-Pilot Michael T. darf vorerst weiterfliegen. «Bis heute hat das Bazl dem Piloten die Fluglizenz nicht entzogen», sagt Bazl-Sprecher Christian Schubert zu BLICK. (jmh)
*Name geändert