Allein durch das Atmen
Touristen stören Forschung auf dem Jungfraujoch

Auf dem Jungfraujoch, der höchstgelegenen Forschungsstation Europas, laufen derzeit 50 Forschungsprojekte, hauptsächlich zum Klima. Doch Touristen stören die Forscher.
Publiziert: 21.03.2025 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2025 um 22:26 Uhr
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Betriebswart Thomas Furter bei der Meteokuppel auf dem Sphinx-Observatorium der hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch.
Foto: PETER KLAUNZER

Darum gehts

  • 50 Forschungsprojekte laufen derzeit auf dem Jungfraujoch
  • Die Station ermöglicht präzise Nachtmessungen trotz Touristen tagsüber
  • Die Forschungsstation existiert seit 1931 auf 3454 Metern Höhe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Wetter, Klima, Luftverschmutzung und Strahlung: Auf der höchstgelegenen Forschungsstation Europas auf dem Jungfraujoch BE wird seit fast hundert Jahren geforscht. Das Interesse der Wissenschaft an der Forschungsstation ist den Betreibern zufolge ungebrochen hoch.

50 Forschungsprojekte seien zurzeit auf dem Jungfraujoch am Laufen, erklärte der Betriebswart Thomas Furter am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die meisten Projekte befassen sich mit dem Klima.

Eingeweiht wurde die Forschungsstation auf 3454 Metern über Meer im Jahr 1931. Interesse an dieser Station hatten damals besonders Meteorologen, Astronomen und Mediziner. So interessierte die Forschenden etwa, wie sich ein Aufenthalt in dieser Höhe auf die Gesundheit auswirkt. Die Station verfügte sogar über einen Stall für Hochgebirgsexperimente mit Tieren.

Die Infrastruktur habe ausserdem dazu beigetragen, dass der Grosse Aletschgletscher zu einem der am besten erforschten Gletscher der Welt wurde, so die Betreiber.

Schon das Atmen stört

Heute werden auf dem Jungfraujoch unter anderem viele Messungen zur Luft durchgeführt – von Pollen, die sich in der Luft befinden, über die Konzentrationen von CO2 und Ewigkeitschemikalien bis hin zur Messung von Strahlung und Radioaktivität.

Genaue Daten erhalten sie aber insbesondere in der Nacht. Denn während des Tages beeinflussen die vielen Touristinnen und Touristen auf dem Jungfraujoch die Messungen.

Schon das Atmen von Menschen mache sich in den CO2-Messungen bemerkbar. Zudem gebe es Touristen, die unerlaubt auf der Terrasse unter den Messgeräten rauchten, erklärte Furter.

Wolkentypen und Höhe werden übermittelt

Die Forscherinnen und Forscher reisen indes immer seltener zur Station, denn dank Internet lassen sich die Daten der unzähligen Messgeräte direkt in die über die ganze Welt verteilten Büros verschicken. Trotzdem verfügt die Forschungsstation über Zimmer, in denen Forscherinnen und Forscher übernachten können.

Zudem ist sie das ganze Jahr über von Betriebswarten besetzt. Diese sind auch dafür zuständig, Meteorologinnen und Meteorologen ihre Wahrnehmungen zum Wetter zu übermitteln. Etwa, welche Wolkentypen sie sehen, wie hoch die Wolken sind und wie die Sichtweite ist.

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