Als Oberärztin engagiert sich Natalie Urwyler (47) für besseren Mutterschutz – und ihr wird vom Inselspital unrechtmässig gekündigt. Ihre Karriere ist zerstört. Sie wehrt sich und fordert vom Spital fünf Millionen Franken.
Die Ärztin und das Berner Inselspital trafen am Dienstag beim Regionalgericht Bern-Mittelland aufeinander. Im Rahmen von Vergleichsgesprächen wird versucht, im sogenannten Poolgeldverfahren eine Gesamtlösung zu finden, die für beide Parteien stimmt.
«Inselspital war kein Stück bereit, etwas zu ändern»
Rund vier Stunden dauerte die Vergleichsverhandlung – zu einer Einigung kam es nicht. «Ich bin sehr enttäuscht», sagt Natalie Urwyler zu Blick. «Das Inselspital war kein Stück bereit, grundlegend etwas zugunsten der Frauen zu ändern. Und wenn es den Frauen nichts bringt, habe ich kein Interesse daran, das Angebot anzunehmen.»
Natalie Urwyler behauptet, sie sei bei der Verteilung der Poolgelder von ihrem ehemaligen Arbeitgeber diskriminiert worden. In den Vergleichsverhandlungen wurde zugleich unter anderem versucht, eine Einigung in der derzeit sistierten 5-Millionen-Schadenersatzklage zu finden – ohne Erfolg.
Da die Vergleichsverhandlungen gescheitert sind, wird das Verfahren nun vom Regionalgericht Bern-Mittelland weiterbehandelt. (rin/gin)