Aufregung bei einer Huskyfarm im Emmentaler Wald: Mit einem Polizeiaufgebot rückt am Dienstagmorgen der Veterinärdienst an. Die Beamten beschlagnahmen 34 Huskys. Das Einschreiten der Behörden hatte sich angekündigt: Das Bundesgericht hatte einen Entscheid des Berner Verwaltungsgerichts gestützt, wonach die über 50 Hunde auf der Farm nicht genügend Auslauf hätten. Und der Bestand auf 19 Tiere reduziert werden muss. (BLICK berichtete)
Doch Huskyhalter Fritz «Wolf» Bühler (44) weigerte sich, seine Huskys abzugeben. Von der Polizeiaktion erfährt er am Telefon. «Mein Sohn hat mich heute Morgen angerufen und gesagt, dass es Probleme gebe. Die Polizei würde durchs Haus gehen und uns die Hunde wegnehmen», sagt Bühler zu BLICK.
Welpen zurückgelassen
Dabei wollte der 44-Jährige seinen Tieren genau diesen Stress ersparen. Er wollte mit ihnen nach Lappland auswandern. Zurzeit ist er gerade vor Ort auf der Suche nach einem geeigneten Anwesen, um dort eine Huskyfarm aufzubauen.
Die Beamten schlagen zu, als er weg ist! Bühler ist sauer. «Ich habe den Kantonstierarzt über mein Vorhaben informiert. Die wussten, dass ich in wenigen Monaten mit den Tieren ausgewandert wäre. Jetzt haben sie noch zugeschlagen, natürlich in der Zeit, in der ich nicht zu Hause bin.»
Und der Huskyhalter doppelt nach: «Die haben eine Hündin mitgenommen, die vor zehn Tagen Welpen geworfen hat. Die drei kleinen Huskys haben die Beamten aber einfach da gelassen. Das ist ein Skandal», so Bühler.
Beschlagnahmung war schon länger geplant
Ein Fehler, der bei der Beschlagnahmung passiert ist, wie Kantonstierarzt Reto Wyss auf BLICK-Anfrage bestätigt. «Darüber wurden wir informiert. Selbstverständlich werden wir die Welpen noch holen und zu ihrer Mutter bringen.»
Den Vorwurf, dass der Veterinärdienst extra gewartet hätte, bis Bühler ausser Haus sei, um dann zuzuschlagen, weist Wyss zurück. «Die Frist war abgelaufen und die Beschlagnahmung schon länger geplant. Seit 2014 ist der Veterinärdienst im Kontakt mit Herrn Bühler. Der plötzliche Auswanderungsgedanke kam für uns zu spät.»
Auf die 34 Huskys wartet jetzt ein neues Zuhause. Die Armee wird die Hunde bis zu ihrem Verkauf unterbringen und betreuen. «Wir werden die Hunde erstmal zur Ruhe kommen lassen und prüfen, ob es noch andere Besitzer gibt. Sofort weiterverkauft werden die Tiere nicht», so Wyss.