Bericht zeigt
Beratungsangebote für Pädophile nützen trotz Lücken

Spezialisierte, niederschwellige Beratungsangebote für Pädophile in der Schweiz helfen beim Schutz von Kindern vor sexuellen Übergriffen. Das Angebot entwickelte sich weiter. Dennoch weise es Lücken auf, schrieb der Bundesrat zu einem zur Kenntnis genommenen Bericht.
Publiziert: 09.04.2025 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2025 um 08:31 Uhr
Das Präventionsangebot für Personen mit sexuellen Interessen an Kindern hat sich entwickelt, weist aber noch Lücken auf. (Symbolbild, gestellte Szene)
Foto: KEYSTONE/CHRISTOF SCHUERPF
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Den Bericht verfasste das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV). Aus ihm geht hervor, dass Personen mit sexuellem Interesse an Kindern unter grossem psychischem Druck stehen. Auch wenn sie ihrem Trieb nicht nachgeben, sind sie häufig psychisch angeschlagen und sozial isoliert.

Damit verbunden steigt das Risiko, dass es zu Verstössen gegen die sexuelle Integrität von Kindern kommt. Hier setzen die präventiven Massnahmen an, wie der Bundesrat am Mittwoch schrieb.

Zur Prävention stehen Beratungs- und Therapieangebote bereit – auch anonyme Beratungen online oder am Telefon. Ratsuchende leiten die Stellen bei Bedarf an spezialisierte Therapieangebote oder an niedergelassene Therapeutinnen und Therapeuten weiter.

Im aktuellen Bericht hielt das BSV fest, dass sich das Präventionsangebot weiter entwickelt hat, aber auch, dass ein Angebot in der italienischsprachigen Schweiz fehlt. In den anderen Landesteilen gibt es derweil immer noch Kantone und Regionen ohne Angebot. Die für die Weiterbildung von Psychologinnen und Psychologen zuständigen Berufsverbände und das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung spielten eine wichtige Rolle, schrieb das BSV weiter.

Der Bundesrat hatte 2020 erstmals die Bedeutung von Präventionsangeboten für Pädophile hervorgehoben und Finanzhilfen für sprachregionale Beratungen beschlossen. Gleichzeitig veranlasste er eine Berichterstattung bis 2025. Das BSV unterstützt die zwei sprachregionalen Angebote «Beforemore» und «Dis no» finanziell. Für ausreichende Therapiestellen zu sorgen, obliegt hingegen allein den Kantonen.

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