Tage nach Bergsturz
Bundesrat Parmelin besucht Bergsturzgebiet im Bergell

Bundesrat Guy Parmelin hat das Bergsturzgebiet im südbündnerischen Bergell besucht. Der Armeechef orientierte sich vor Ort über die Situation nach der Naturkatastrophe und sicherte dem Tal weitere Unterstützung des Bundes zu. Ein neuer SMS-Dienst wurde installiert.
Publiziert: 13.09.2017 um 19:28 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 13:58 Uhr
Parmelin besucht Bergsturzgebiet im Bergell
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Er sichert der Region weiterhin Unterstützung zu:Parmelin besucht Bergsturzgebiet im Bergell

Bundesrat Parmelin habe am Mittwoch im Bergell an einer Sitzung des Gemeindeführungsstabes teilgenommen und sich über die aktuelle Situation informiert, sagte Renato Kalbermatten, Informationschef VBS, auf Anfrage. Parmelin flog in Begleitung des Bündner Regierungsrates Christian Rathgeb über das Katastrophengebiet.

Der Bundesrat habe sich beeindruckt gezeigt von der Zusammenarbeit der Partnerorganisationen, sagte Kalbermatten weiter. Die Armee leistet Hilfe auf Gesuch der Bündner Behörden. Unter anderem wurden Gebirgsspezialisten eingesetzt zur Ergänzung des elektronischen Alarmierungssystems, überdies Telekommunikationsmittel sowie Rettungsmaterial.

Die evakuierten Bewohner von Bondo, Spino und Sottoponte werden künftig jeden Tag persönlich über die Zugangsmöglichkeiten zu ihren Häusern informiert. Die Gemeinde Bregaglia nahm dazu am Mittwoch einen SMS-Dienst in Betrieb, wie der Führungsstab am Abend mitteilte. Künftig erhalten die evakuierten Bewohner jeden Morgen eine Mitteilung, wann welche Zonen der evakuieren Orte besucht werden können.

Einer der grössten Bergstürze

Die Soforthilfe der Glückskette und der Gemeinde Bregaglia ist derweil angelaufen. Bereits sind über vier Millionen Franken an Spenden für die Opfer der Naturkatastrophe und die Gemeinde gesammelt worden.

Die Betroffenen können nun Überbrückungshilfe beantragen. Gesuche können bei der Gemeinde eingereicht werden. Die Glückskette springt dort ein, wo Kosten zurückblieben, die von keiner Versicherung übernommen werden.

Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am vergangenen 23. August drei Millionen Kubikmeter Fels vom Grenzberg Piz Cengalo abgebrochen. Der anschliessende Murgang wälzte sich durch das Seitental Val Bondasca bis ins Haupttal Bergell zu den Ortschaften Bondo, Spino und Sottoponte.

Häuser wurden beschädigt sowie die alte und die neue Kantonsstrasse. Acht Menschen werden seither vermisst. Die Bergwanderer starben vermutlich unter den Trümmern. Am Piz Cengalo befinden sich noch immer zwischen einer halben und einer Millionen Kubikmeter Gestein, die jederzeit abstürzen könnten. (SDA)

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