Schon bei geringen Zunahmen der Wassermenge steigen die Schäden sprunghaft an, wie aus einer Mitteilung der Universität vom Donnerstag hervorgeht. Eine durch die Klimaveränderung verursachte Zunahme der Spitzenabflüsse führt demnach zu einer deutlich höheren Zunahme an Schäden.
Fachleute gehen davon aus, dass wegen der Klimaveränderung mit Mehrabflüssen von 10 bis 20 Prozent zu rechnen ist. Wie das Tool des Mobiliar Labs für Naturrisiken zeigt, führt ein Mehrabfluss von 10 Prozent zu einem Anstieg der Gebäudeschäden um mehr als 40 Prozent. Bei einem Mehrabfluss von 20 Prozent steigen die Schäden um 80 Prozent an.
Allerdings sind nicht alle Gewässerabschnitte gleichermassen davon betroffen. Ausschlaggebend dafür sei, wie sich die Gebiete historisch entwickelt hätten, erklärte der Co-Leiter des Mobiliar Labs Andreas Zischg auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Als Beispiel nannte er die Emme in Burgdorf BE. Wenn diese bei einer Überschwemmung noch mehr Wasser führt als bei bisherigen Überschwemmungen, dehnt sich das Überflutungsgebiet laut dem Forscher rasch stark aus. Ein Gegenbeispiel ist die Aare in der Matte in Bern. Da sich diese in einer Art Tal befindet, wird sie auch bei leicht höheren Wassermengen nicht grössere Gebiete überschwemmen als bisher.
In solchen differenzierten Analysen bestehen laut Zischg die Stärken des Tools «Risikosensitivität – Schadenbringende Hochwasser im Klimawandel». Damit könnten beim Hochwasserrisikomanagement Prioritäten gesetzt und entsprechende Massnahmen umgesetzt werden.