Belästigung ist schockierender Alltag – auch in der Schweiz
«Auch wir wurden begrapscht»

In der Silvesternacht kam es in Köln, Hamburg und Stuttgart zu Straftaten einer völlig neuen Dimension. Jetzt melden sich Frauen aus der Schweiz zu Wort, die Ähnliches durchmachen mussten.
Publiziert: 07.01.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:28 Uhr
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Doris G. (56) aus Brittnau AG: «Es gibt Männer, die bei der Migros vor der Damenumkleidekabine herumlungern und spannen.»
Von Lea Gnos

Sie spürt eine Hand, einen Kniff in den Po. Der Typ sagt: «Geiler Arsch, da muss man einfach zupacken!» Grapsch-Attacken dieser und ähnlicher Art kennen die meisten Schweizerinnen. Vor allem in überfüllten Discos oder in öffentlichen Verkehrsmitteln sind Grapscher gern aktiv. «Als ich jünger war, wurde ich von Männern im Zug betatscht», sagt Cecile S.* (30) aus Zofingen AG. «Damals war ich leichte Beute, weil ich wohl weniger Selbstbewusstsein ausstrahlte.»

Auch Doris G.* (56) aus Brittnau AG wurde schon belästigt. «Ich wechselte mal ein paar Worte mit einem Mann beim Kaffee-Automaten, ab dann verfolgte er mich», sagt die Hausfrau. Er versuchte, ihr Angst einzujagen: «Er sagte, jetzt wisse er auch noch, wer meine Tochter sei.» In einem Blumenladen fasste er ihr sogar an die Brust. Sie habe geschrien: «Du Sauhund, hau ab!»

Auch Coiffeuse Fabienny F.* (29) hatte mit einem Stalker zu kämpfen. «Er kam in den Coiffeursalon und versuchte, mich festzuhalten. Er sagte, ich solle mich nicht so haben und fasste mir an die Brüste.»

Männer greifen nicht nur ungefragt zu, sie gaffen auch. Doris G.: «Es gibt welche, die bei der Migros vor der Damenumkleidekabine herumlungern und spannen.»

* Namen der Redaktion bekannt

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