Nächsten Donnerstag um fünf Uhr morgens knallts in Luzern. Mit dem Urknall über dem Seebecken beginnt einer der grössten jährlichen Massenanlässe der Schweiz: Über 200’000 Menschen drängen sich an der Fasnacht durch die Gassen und auf den Plätzen der Stadt.
Damit es nicht zu Staus und Massenpanik kommt, sperrt die Stadt den Zugang zur Luzerner Altstadt bei zu grossem Gedränge. Der Rathaussteg darf dann nur noch altstadtauswärts benutzt werden.
Eine Art Fasnächtler-Ampel signalisiert die Einbahnstrasse: Die Polizei installiert einen Torbogen vor dem Engpass. Wenn der leuchtet, ist die Brücke Richtung Altstadt gesperrt.
Beleuchetete Fluchtwegsignale
Als weitere Massnahme gibt es eine Freihaltezone ohne Bauten und beleuchtete Fluchtwegsignale. Die Installation dazu leihen sich die Luzerner bei der Stadtpolizei Zürich aus.
Damit die Sanitäter nicht im Gedränge stecken bleiben, betreiben sie einen ihrer Posten erstmals direkt in der Altstadt. Zudem sind mehrere mobile Sanitäterpatroullien im Einsatz.
Eine Crowd-Management-Analyse der Schweizer Firma ASE hat der Stadt die Grundlagen für die neuen Massnahmen geliefert. Mit Modellen und Simulationen erarbeitet das Unternehmen Richtlinien für Evakuierungen und Rettungswege bei Grossanlässen.
Schon beim Zürifest mit mehreren Millionen Besuchern im vergangenen Jahr kamen die Berechnungen der Firma zur Anwendung. Und im Spätsommer will die Badenfahrt – auch hier werden bis zu einer Million Menschen erwartet – ihr Festareal mit den Erkenntnissen des Crowd Managements sichern. (SDA/bih)