Bedingungsloses Grundeinkommen nervt Berlin
Warum werben die in Deutschland?

Das Plakat ist so schwer wie vier Elefanten und sogar im Guinness-Buch. Die Schweizer Grundeinkommen-Befürworter haben die Berliner verärgert.
Publiziert: 31.05.2016 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:10 Uhr
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Die Aktion in Berlin störte einige Deutsche.
Foto: Berliner Ausgabe der BILD

Die Grundeinkommens-Initiative wird kommenden Sonntag mit grosser Wahrscheinlichkeit bachab geschickt. Klar ist jedoch, dass die Befürworter-Kampagne als eine der Kreativsten in die Geschichte eingehen wird. 

«Wir wollten von Anfang an die Debatte über das Grundeinkommen nicht nur hier in der Schweiz führen», sagt Daniel Graf, Kampagnenmacher im Abstimmungsteam. Das gelang ihm und seinen Kollegen: Innert wenigen Wochen bastelten die Befürworter ein 8000 Quadratmeter grosses Plakat.

Weltrekord aufgestellt

Der Aufdruck: «What would you do if your income were taken care of?» («Was würdest du tun, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?»). Die «grösste Frage der Welt», wie Graf sagt. Sieben Tonnen sei sie schwer. Kompliziert die Logistik.

400 Meter lang war das Plakat in Berlin
Foto: Leguan/Toni Krebs

Doch der Aufwand lohnte sich: Vor Tagen wurde das Plakat erstmals in Genf auf der Plaine de Plainpalais enthüllt. Weltrekord! Dies bestätigen Vertreter des Guinness-Weltrekordekomitees offiziell. «Financial Times» berichtete darüber, andere Zeitungen zogen mit.

Deutsche nerven sich über Sperrung

Letztes Wochenende wurde das 400 Meter lange Plakat auch mitten in Berlin auf der «Strasse des 17. Juni» enthüllt. Nicht allen gefiel das. Die BILD-Zeitung titelte gross «Gehts noch?» und zitierte sogar linke Politiker, welche die stundenlange Sperrung der Strasse für «unverhältnismässig» empfanden.

«Dass sich die BILD-Zeitung aufregt, ist klar. Ich vermute, dass sie lediglich eine gute Geschichte zum Foto gesucht haben», sagt Graf. Dass sein Team dabei einige Leuten mit den aufwändigen Aktionen vor den Kopf stösst, scheint ihm egal zu sein.

«Uns geht es um die grösste Frage der Welt. Wenn das Grundeinkommen irgendwann irgendwo mal kommt, wird man sich an die schweizerische Pionierleistung erinnern.» (pma)

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