Die Grundeinkommens-Initiative wird kommenden Sonntag mit grosser Wahrscheinlichkeit bachab geschickt. Klar ist jedoch, dass die Befürworter-Kampagne als eine der Kreativsten in die Geschichte eingehen wird.
«Wir wollten von Anfang an die Debatte über das Grundeinkommen nicht nur hier in der Schweiz führen», sagt Daniel Graf, Kampagnenmacher im Abstimmungsteam. Das gelang ihm und seinen Kollegen: Innert wenigen Wochen bastelten die Befürworter ein 8000 Quadratmeter grosses Plakat.
Weltrekord aufgestellt
Der Aufdruck: «What would you do if your income were taken care of?» («Was würdest du tun, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?»). Die «grösste Frage der Welt», wie Graf sagt. Sieben Tonnen sei sie schwer. Kompliziert die Logistik.
Doch der Aufwand lohnte sich: Vor Tagen wurde das Plakat erstmals in Genf auf der Plaine de Plainpalais enthüllt. Weltrekord! Dies bestätigen Vertreter des Guinness-Weltrekordekomitees offiziell. «Financial Times» berichtete darüber, andere Zeitungen zogen mit.
Deutsche nerven sich über Sperrung
Letztes Wochenende wurde das 400 Meter lange Plakat auch mitten in Berlin auf der «Strasse des 17. Juni» enthüllt. Nicht allen gefiel das. Die BILD-Zeitung titelte gross «Gehts noch?» und zitierte sogar linke Politiker, welche die stundenlange Sperrung der Strasse für «unverhältnismässig» empfanden.
«Dass sich die BILD-Zeitung aufregt, ist klar. Ich vermute, dass sie lediglich eine gute Geschichte zum Foto gesucht haben», sagt Graf. Dass sein Team dabei einige Leuten mit den aufwändigen Aktionen vor den Kopf stösst, scheint ihm egal zu sein.
«Uns geht es um die grösste Frage der Welt. Wenn das Grundeinkommen irgendwann irgendwo mal kommt, wird man sich an die schweizerische Pionierleistung erinnern.» (pma)