Mit knapp 500 Millionen aktiven Usern ist WhatsApp der grösste Messaging-Dienst der Welt. Doch die Schweizer Polizisten dürfen nicht mitchatten. Zu gross ist das Sicherheitsrisiko, dass die Daten in die Hände Dritter gelangen.
Deswegen aufs Chatten zu verzichten, kommt für die Korps aber nicht in Frage. Die Berner und Zürcher Kantonspolizeien suchen stattdessen nach einer anderen App, welche die Sicherheitsstandards der Ermittler erfüllt.
Mobiler Dienst fehlt bislang
Gestern veröffentlichte die Berner Polizeidirektion eine entsprechende Ausschreibung, berichtet «inside-it.ch». Ihr Zufolge soll die App nicht nur bei den zwei grössten Schweizer Polizeikorps, sondern «voraussichtlich» auch bei allen anderen «Schweizer Behörden mit polizeilichen Aufgaben» eingesetzt werden.
Erhofft wird eine Vereinfachung der täglichen Kommunikation zwischen den Beamten. «Bereits jetzt kommen diverse verschlüsselte Kommunikationsmittel zum Einsatz, zum Beispiel Funkgeräte», sagt Andreas Hofmann, Sprecher der Berner Kantonspolizei. «Eine Möglichkeit, auch von unterwegs auf verschlüsseltem Weg Fotos und Dokumente zu verschicken, fehlt aber bislang.»
Swisscom und Threema zeigen sich interessiert
Interessenten für den Auftrag, der nicht nur die Bereitstellung, sondern auch die Wartung eines Instant-Messaging-Dienstes umfasst, gibt es bereits: «Unsere App ‹iO› wäre eine passende Lösung für die in der Ausschreibung formulierten Bedingungen», teilt die Swisscom auf Anfrage von «inside-it.ch» mit.
Und auch «Threema» könnte für die Polizisten interessant sein. Das Schweizer Startup wirbt damit, dass seine App «sicherer und vertrauenswürdiger» sei als die Konkurrenz. «Dank seiner starken Verschlüsselung und des einzigartigen Privacy-Konzepts wäre ‹Threema›natürlich prädestiniert für den Einsatz im Polizeidienst», sagt Marketing-Verantwortlicher Roman Flepp zu «Blick.ch». «Wir werden die Ausschreibungsunterlagen sorgfältig prüfen und anschliessend über eine Teilnahme entscheiden.» (lha)