Senioren gehören zur Corona-Risikogruppe. Das hat der Bund immer wieder betont. Darum ist es wichtig, dass sie zu Hause bleiben. Doch immer mehr Menschen nerven sich über die ältere Generation, wenn sie nicht zu Hause bleibt. Dabei kam es schon zu Beschimpfungen und Anfeindungen.
Auch in der Wirtschaft schiebt man die Schuld auf die Alten. Die Schweiz nehme Milliarden-Verluste in Kauf für ein paar hundert weniger Tote, sagte etwa Tourismus-Unternehmer Samih Sawiris. Die ehemalige SP-Nationalrätin Bea Heim ist über diese Aussage schockiert. «Es ist eine zynische und menschenverachtende Aussage», sagte sie zu Blick TV. So könne man nicht miteinander umgehen.
«Können Krise nur miteinander meistern»
Heim weiss wie schwierig die momentane Situation für Alte ist: «Ich kriege laufend Telefonanrufe, E-Mails von Senioren die schockiert sind, von dem, was sie erleben», sagt sie. «Es geht von Beschimpfungen, über angespuckt werden.» Es seien Übergriffe, die nicht toleriert werden könnten.
Es sei natürlich einfach, wenn man sagt, die Alten seien an der Krise schuld – so gehe das aber nicht. «Jung und Alt, wir können die Krise nur miteinander meistern», sagt Heim. Man müsse zusammenhalten. Der Schweizerische Seniorenrat fordert, dass die Diskriminierung aufhört.
Psychische Belastung für Alte
Den älteren Menschen fehlen nun Begegnung und Liebe, sagt Heim. Zum Beispiel, dass man umarme oder sich näher ist. «Psychisch ist das schwierig, es schwächt auch das Immunsystem», sagt sie.
Die Heime seien nun aber daran, Lösungen zu erarbeiten. (bra)