Sie wollte die einzigartige Bergidylle geniessen, jetzt sie tot. Am Freitag starb eine deutsche Wanderin (77) oberhalb von Laax GR: Totgetrampelt von aggressiven Mutterkühen!
Die Frau aus Berlin war vom Bergrestaurant Nagens in Richtung Bergstation Grauberg unterwegs. Nach Angaben der Kantonspolizei wollte sie zwischen den Tieren hindurchgehen, die sich auf einer eingezäunten Weide befanden. Tragisch: Das Drama passierte auf einem offiziellen Wanderweg.
Viele Wanderer verhalten sich falsch
Jetzt brauchts Sofort-Massnahmen, sagt der Verein der Bündner Wanderwege (BWA): «Wir fordern die Gemeinden auf, die Sicherheit der Wanderwege zu prüfen und das Gespräch mit den Älplern zu suchen», sagt Vereinspräsident Walter Grass im Regionaljournal von SRF.
Konkret verlangt Grass, dass Weiden mit Mutterkühen ausgezäunt werden. Grass weiss, wovon er spricht: Er ist selbst Bauer und hält auf seiner Weide Mutterkühe. «Viele Wanderer wissen nicht, wie man sich gegenüber den Tieren verhalten muss.» Auf keinen Fall dürfe man einfach zwischen den Kühen hindurchlaufen.
Mehr Tote durch Kühe als durch Weisse Haie
Dass Mutterkühe Menschen verletzen oder sogar töten, kommt immer wieder vor. Allein im Kanton Graubünden kam es 2014 zu drei Unfällen. Weltweit hat es im vergangenen Jahr sogar mehr Tote durch Kühe gegeben als durch Weisse Haie. Dabei liessen sich solche Unfälle eigentlich vermeiden. Die Regeln lauten: Distanz halten, ruhig bleiben, Hunde an die Leine nehmen.
Die Gemeinde Laax, auf deren Gebiet der jüngste Unfall passiert ist, hat inzwischen reagiert. Der Wanderweg wurde so verlegt, dass die Mutterkuhherde nicht mehr mit Wanderern in Kontakt kommen kann. Die Staatsanwaltschaft Graubünden hat eine Untersuchung eröffnet. (vsc)