Basler Arzt Marco Caimi
Der Männer-Versteher

In der ersten Schweizer Männerpraxis hilft der Basler Arzt Marco Caimi (52) dem gestressten Geschlecht auf die Sprünge.
Publiziert: 07.05.2014 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:06 Uhr
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Der Basler Arzt Marco Caimi (52).
Foto: STEFAN BOHRER
Von Daniel Riedel

Als Orthopäde befreite Dr. Marco Caimi (52) über 20 Jahre lang seine Patienten von schmerzhaften Blockaden. Doch der Basler merkte, dass sich nicht jedes Problem mit einem einfachen Handgriff lösen lässt.

Darum eröffnete er nun die erste Schweizer Männerpraxis. Dort kümmert er sich nicht nur um körperliche Beschwerden. Damit trifft er einen Nerv: BLICK berichtete in der letzten Woche über Frauen, die über lustlose Männer klagen. Das Sex-Leben vieler Paare liegt brach.

«Das vermeintlich starke Geschlecht ist immer orientierungsloser», sagt der Arzt. «Das macht sprachlos und schliesslich krank.» Die Emanzipation habe die Männer eiskalt erwischt. Sie wüssten nicht mehr, was Frauen wollen. Und Frauen nicht, welche Männer – Softie, Macho oder den Frauenversteher? Caimis Rezept: Gespräche, ein offenes Ohr, Lösungsvorschläge.

Die Männerpraxis in der Basler Innenstadt wirkt nicht wie ein Sprechzimmer: Lounge-­Möbel, afrikanische Kunst, offener Tresen. «Die Atmosphäre ist wichtig, schliesslich sollen sich die Männer hier öffnen können», sagt Marco Caimi. Auch Frauen sind willkommen: In den Gesprächen baut der Arzt auf den Austausch beider Partner. Wünsche, Sorgen, Ängste sollen klar und ohne falsche Scham angesprochen werden.

Es dauere oft lange, bis Mann den Weg zum Experten wage. «Bevor sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, brechen sie lieber im Büro zusammen», sagt Caimi. Die Not des Mannes entwickle sich im Konflikt zwischen moderner Berufswelt und harmonischem Familienleben. «Auf der einen Seite muss er im Job den harten Manager markieren. Zu Hause soll der Chip dann schnell gewechselt werden zum empathischen Familienvater. Eine Doppelbelastung, die Männer enorm stresst.»

Männer sind in den vergangenen Jahren sensibler geworden. «Vor 10, 15 Jahren weinte ein Mann vielleicht einmal im Jahr. Mittlerweile kommt so etwas einmal im Monat vor.» Und: Besonders Banker würden leiden. «Sie können im Job das Adrenalin nicht mehr loswerden, stauen viel Frust an. Ein Bau­arbeiter ist oft glücklicher. Viele Jobs bringen keine Erfüllung mehr, das verlagert sich bis ins Schlafzimmer. Auch da herrscht dann tote Hose», sagt Caimi.

Besonders beim Tabu-Thema Impotenz liessen Männer lieber vor Männern die Hose runter. ­Mediziner Caimi verweist sie bei echten medizinischen Problemen allerdings an den Urologen. Denn: «Nicht alle Dinge lassen sich mit Gesprächen lösen.»

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