Die dicken Akten der kranken Horde
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Gewalt, Drogen, Fälschung:Die dicken Akten der kranken Horde

Zürcher Hooligans nach Massenschlägerei in Basel vor Gericht
«Die Schlägerei war lustig»

Im Basler Lehenmattquartier kam es im Mai 2018 nach der Saison-Abschlussfeier des FC Basel zu einer wüsten Massenschlägerei, an der rund 90 Personen beteiligt waren. Seit gestern wird elf Hooligans vor dem Strafgericht der Prozess gemacht.
Publiziert: 18.02.2020 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2020 um 06:46 Uhr
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Die Hooligans erscheinen am Montagmorgen, 17. Februar 2020, zum Prozessauftakt vor dem Strafgericht Basel-Stadt.
Foto: BLICK
Dominique Rais

Vermummt, den Kopf gesenkt und hinter grossen schwarzen Regenschirmen versteckt: So erscheinen die elf angeklagten Hooligans gestern vor dem Strafgericht Basel-Stadt. Sie müssen sich für die wüste Strassenschlacht von vor zwei Jahren beim St. Jakob-Park verantworten (BLICK berichtete).

Es ist der 19. Mai 2018. Der FC Basel spielt ein 2:2-Unentschieden gegen den FC Luzern. Im Anschluss findet beim Joggeli die Saison-Abschlussfeier statt. Plötzlich werden die Basler Fans von Zürcher Hooligans attackiert. Es kommt zur Massenschlägerei, rund 90 Schläger, Zürcher Hooligans und Basler Anhänger, liefern sich eine unerbittliche Schlacht im nahe gelegenen Wohnquartier Lehenmatt. Erst als die Polizei kommt, lösen sich die Krawalle auf.

Therapie, Weiterbildung und heile Familie

Seit gestern wird elf der 90 Fussball-Chaoten der Prozess gemacht. Unter den Angeklagten: zehn Zürcher Hooligans und ein FCB-Anhänger – vom Wirtschaftsinformatik-Studenten über den Elektromonteur bis zum Logistik-Mitarbeiter. Fünf Schweizer (zwischen 23 bis 36), zwei Deutsche (24 und 31), zwei Italiener (31 und 35), ein Syrer (24) und ein Serbe (28). Sie sind allesamt wegen Raufhandel, die meisten zudem wegen Landfriedensbruch angeklagt.

Die Akten der Zürcher Hooligans sind dick, etliche von ihnen vorbestraft – Gewalt-, Drogen- und Verkehrsdelikte gehen auf ihr Konto. Für den in Zürich wohnhaften Syrer könnte es besonders dicke kommen. Denn bei einer Verurteilung droht dem mehrfach vorbestraften Zürcher ein Landesverweis.

Trotz der drohenden Strafen: Zur Strassenschlacht schweigen die meisten vor Gericht. Äussern sie sich dann doch, mimen sie die geläuterten Schläger, geben an, ihr Leben in den vergangenen zwei Jahren völlig umgekrempelt zu haben. Manche haben eine Therapie gemacht, andere haben sich beruflich weiterbildet, und einige sind inzwischen Familienväter geworden.

Von Reue keine Spur

Doch Auszüge aus den Akten geben Aufschluss über die Haltung der Hooligans. «Die Schlägerei war lustig. Eigentlich eine gute Sache», sagte einer der mehrfach vorbestraften Zürcher Schläger nach seiner Festnahme vor zwei Jahren. Vor Gericht wollten sich die Angeklagten zu den Ausschreitungen aber nicht weiter äussern, ihre Prügelkollegen nicht belasten. Nur einzelne stehen überhaupt zu ihrer Tat.

Doch kaum kommt es zur Pause, zeigt sich das wahre Gesicht der Schläger. Sie prahlen untereinander mit ihren «Feld-Wald-Wiese»-Kämpfen, machen sich gar über das Gericht lustig. Von Reue keine Spur! Wie hart die Strafen für die Hooligans tatsächlich ausfallen werden, wird sich am 9. März 2020 zeigen. Dann wird das Dreiergericht die Urteile bekannt gegeben.

Experte Maurice Illi (42) über die Schlacht von Basel

Im Basler Lehenmattquartier haben sich Zürcher Hooligans am 19. Mai 2018 eine wüste Strassenschlacht mit FC-Basel-Anhängern geliefert. Rund 90 Chaoten prügelten aufeinander ein. «Bei dieser Strassenschlacht hat sich die moderne Form der gewaltbereiten Hooligans gezeigt», sagt Hooligan-Experte Maurice Illi (42) zu BLICK. «Das hat aber eigentlich nicht mehr viel mit Fussball zu tun. Die Zürcher Hooligans waren nicht in Basel, weil ihre Mannschaft gespielt hat, sondern weil sie einfach die Konfrontation Mann gegen Mann gesucht haben.»

Federführend war damals wohl die Hooligan-Gruppierung Zürichs kranke Horde (ZKH). Die Schläger sind berüchtigt. «Zürichs kranke Horde ist die gewaltbereiteste Hooligan-Gruppierung in der Schweiz. Vor den Zürcher Hooligans hat man auch in der Fan-Szene Respekt.» Die ZKH haben sich einst aus alten Hooligans aus dem Umfeld der beiden Zürcher Fussballklubs GC und FCZ herausgebildet.

Kein «Feld-Wald-Wiese»-Treffen

Wie auch andere bekennende Hooligan-Gruppierungen suchen die ZKH die gewalttätige Auseinandersetzung mit anderen Gruppen oder im direkten Kampf Mann gegen Mann. Die Ausschreitungen vom Mai 2018 jedoch sind laut dem Hooligan-Experten ungewöhnlich.

Denn klassischerweise verabreden sich Hooligans zu «Feld-Wald-Wiese»-Treffen, wie die Schläger-Stelldicheins in ihrem Jargon heissen – fernab von Schaulustigen. «Ort, Zeit und Grösse der Gruppe werden im Vorfeld vereinbart. Meist nehmen 20 bis 30 Personen pro Seite teil», so Illi. Bei der Massenschlägerei in Basel jedoch war alles anders.

«An dem Abend lief wohl einiges schief. Die Schlägerei hat in einem Wohnquartier stattgefunden. Die Basler waren plötzlich in der Überzahl. Das ist alles etwas atypisch.» Hinzu kommt die fehlende Schlägermoral in der modernen Form des Hooliganismus. Obschon die Schlägereien auch früher schon brutal waren, so galt bei den Hooligans der alten Schule noch ein ungeschriebenes Gesetz: Wer am Boden liegt, wird nicht länger traktiert.

Heute wird nachgetreten

Doch die Zeiten haben sich geändert. «Die Hooligans lassen nicht mehr von ihren Opfern ab, sondern treten noch nach, um sicher zu gehen, dass der andere nicht so schnell wieder aufsteht. Wer am Boden liegt, ist für sie erst recht ein Opfer», sagt Illi. Das Faustrecht ist nicht mehr das, was es einst mal war. «Der Hooligan-Kodex wird heute mit Füssen getreten.»

Auch wenn es im Zuge von Fussballspielen immer wieder zu solch hässlichen Ausschreitungen kommen wird, ein grösseres Problem mit Hooligans als andere Länder hat die Schweiz laut Illi dennoch nicht. «Der klassische Hooliganismus, sich anlässlich eines Fussballmatches zu treffen, um sich dann zu prügeln, ist aber ein Auslaufmodell.» Dominique Rais

Im Basler Lehenmattquartier haben sich Zürcher Hooligans am 19. Mai 2018 eine wüste Strassenschlacht mit FC-Basel-Anhängern geliefert. Rund 90 Chaoten prügelten aufeinander ein. «Bei dieser Strassenschlacht hat sich die moderne Form der gewaltbereiten Hooligans gezeigt», sagt Hooligan-Experte Maurice Illi (42) zu BLICK. «Das hat aber eigentlich nicht mehr viel mit Fussball zu tun. Die Zürcher Hooligans waren nicht in Basel, weil ihre Mannschaft gespielt hat, sondern weil sie einfach die Konfrontation Mann gegen Mann gesucht haben.»

Federführend war damals wohl die Hooligan-Gruppierung Zürichs kranke Horde (ZKH). Die Schläger sind berüchtigt. «Zürichs kranke Horde ist die gewaltbereiteste Hooligan-Gruppierung in der Schweiz. Vor den Zürcher Hooligans hat man auch in der Fan-Szene Respekt.» Die ZKH haben sich einst aus alten Hooligans aus dem Umfeld der beiden Zürcher Fussballklubs GC und FCZ herausgebildet.

Kein «Feld-Wald-Wiese»-Treffen

Wie auch andere bekennende Hooligan-Gruppierungen suchen die ZKH die gewalttätige Auseinandersetzung mit anderen Gruppen oder im direkten Kampf Mann gegen Mann. Die Ausschreitungen vom Mai 2018 jedoch sind laut dem Hooligan-Experten ungewöhnlich.

Denn klassischerweise verabreden sich Hooligans zu «Feld-Wald-Wiese»-Treffen, wie die Schläger-Stelldicheins in ihrem Jargon heissen – fernab von Schaulustigen. «Ort, Zeit und Grösse der Gruppe werden im Vorfeld vereinbart. Meist nehmen 20 bis 30 Personen pro Seite teil», so Illi. Bei der Massenschlägerei in Basel jedoch war alles anders.

«An dem Abend lief wohl einiges schief. Die Schlägerei hat in einem Wohnquartier stattgefunden. Die Basler waren plötzlich in der Überzahl. Das ist alles etwas atypisch.» Hinzu kommt die fehlende Schlägermoral in der modernen Form des Hooliganismus. Obschon die Schlägereien auch früher schon brutal waren, so galt bei den Hooligans der alten Schule noch ein ungeschriebenes Gesetz: Wer am Boden liegt, wird nicht länger traktiert.

Heute wird nachgetreten

Doch die Zeiten haben sich geändert. «Die Hooligans lassen nicht mehr von ihren Opfern ab, sondern treten noch nach, um sicher zu gehen, dass der andere nicht so schnell wieder aufsteht. Wer am Boden liegt, ist für sie erst recht ein Opfer», sagt Illi. Das Faustrecht ist nicht mehr das, was es einst mal war. «Der Hooligan-Kodex wird heute mit Füssen getreten.»

Auch wenn es im Zuge von Fussballspielen immer wieder zu solch hässlichen Ausschreitungen kommen wird, ein grösseres Problem mit Hooligans als andere Länder hat die Schweiz laut Illi dennoch nicht. «Der klassische Hooliganismus, sich anlässlich eines Fussballmatches zu treffen, um sich dann zu prügeln, ist aber ein Auslaufmodell.» Dominique Rais

Wüste Gewalt-Exzesse angezettelt von Fussball-Chaoten

Die Schande von Basel

Am 13. Mai 2006 wird im St.-Jakob-Stadion in Basel eines der wohl dunkelsten Kapitel der Schweizer Fussball-Geschichte geschrieben: die Schande von Basel. Im Joggeli spielt der FC Basel gegen den FC Zürich. 90 Minuten sind gespielt. Es steht 1:1. Der Meisterpokal ist für den FCB zum Greifen nahe. Doch dann, die 93. Minute: Einwurf für den FCZ, Flanke in die Mitte, Tor! Der FCZ gewinnt. Eine bittere Pille für den FCB. Dutzende Basel-Fans stürmen aus der Muttenzerkurve auf den Rasen. Petarden werden gezündet, FCZ-Spieler attackiert. Die Polizei greift zu Tränengas und Gummischrot. Die Situation eskaliert. Die traurige Bilanz: 115 Verletzte und über 400'000 Franken Sachschaden.

Die Schlacht von Aarau

15. Mai 2014: In Aarau kommt es nach dem Abpfiff des Super-League-Spiels zwischen dem FC Basel und dem FC Aarau zur «Schlacht von Aarau». Trotz des 3:1-Siegs und somit dem fünften Meistertitel in Folge stürmen teilweise vermummte Basler Chaoten den Rasen. Das Stadion Brügglifeld wird zum Schlachtfeld. Rauchpetarden werden gezündet, Aarau-Fans angegriffen. Die Situation zwischen den Chaoten der beiden gegnerischen Mannschaften spitzt sich derart zu, dass die Polizei, die sonst nur ausserhalb der Stadien für Recht und Ordnung sorgt, eingreifen muss. Gummischrot wird abgefeuert. Bei den Krawallen wurden mehrere Personen verletzt, zudem entstand beträchtlicher Sachschaden.

Die Schlacht von Basel

16. April 2016: Im Joggeli in Basel findet der Derby-Klassiker zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich statt. Endstand: 2:2-Unentschieden. Der Match ist als «Mittel- bis Hochrisiko-Spiel» eingestuft. Um Krawalle zwischen FCB- und FCZ-Fans zu vermeiden, wird der Ordnungsdienst aufgeboten. Die Polizei betritt das Stadion über die Eventplattform bei der Muttenzerkurve. FCB-Anhänger fühlen sich provoziert. Wüste Ausschreitungen folgen. Die Szenerie gleicht einem Schlachtfeld. FCB-Chaoten greifen die Polizei an. Steine, Petarden und Flaschen fliegen. Um den wütenden Mob in Schach zu halten greift die Polizei zu Tränengas und Gummischrot. Die traurige Bilanz der Krawalle: elf Verletzte – neun davon Polizisten, und ein Sachschaden von über 100'000 Franken.

Das Katakomben-Chaos von Zürich

25. Mai 2016: Ein schwarzer Tag für den FC Zürich. Trotz des 3:1-Siegs gegen Vaduz (Li) steigt der Stadtzürcher Fussballklub erstmals seit 26 Jahren ab. Enttäuschung und Wut machen sich breit. Rund 60 vermummte FCZ-Ultras stürmen die Katakomben im Letzigrund. Ausnahmezustand! Die FCZ-Spieler verbarrikadieren sich in der Kabine. Der damalige FCZ-Trainer Uli Forte (45) ergreift die Flucht. Die FCZ-Fans lassen ihrem Frust freien Lauf, randalierten daraufhin in der Zürcher Innenstadt.

Die Cupfinal-Krawalle von Bern

27. Mai 2018: Der FC Zürich gewinnt im Stade de Suisse in Bern 2:1 gegen die Young Boys. Doch der Cup-Sieg der Zürcher wird von wüsten Szenen abseits des Spielfelds überschattet. Ultras aus beiden Lagern randalieren in der Stadt, zünden Pyros und Petarden. Es gibt mehrere Verletzte. Zudem überfallen FCZ-Chaoten eine Coop-Tankstelle. Sachschaden und Deliktsumme belaufen sich auf mehrere Tausend Franken.

Die Schande von Luzern

20. Mai 2019: Spielabbruch in der Swissporarena! Das Fussballmatch zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Luzern muss in der 67. Minute abgebrochen werden. Es steht 4:0 – der Abstieg des GC ist unausweichlich. «Die Schande von Luzern» nimmt ihren Lauf. Bei den GC-Ultras brennen die Sicherungen durch – einmal mehr. Sie stürmen das Feld, angeführt vom bekannten GC-Neonazi-Ultra und Rädelsführer Stefan N.*. Dominique Rais

* Name bekannt

Die Schande von Basel

Am 13. Mai 2006 wird im St.-Jakob-Stadion in Basel eines der wohl dunkelsten Kapitel der Schweizer Fussball-Geschichte geschrieben: die Schande von Basel. Im Joggeli spielt der FC Basel gegen den FC Zürich. 90 Minuten sind gespielt. Es steht 1:1. Der Meisterpokal ist für den FCB zum Greifen nahe. Doch dann, die 93. Minute: Einwurf für den FCZ, Flanke in die Mitte, Tor! Der FCZ gewinnt. Eine bittere Pille für den FCB. Dutzende Basel-Fans stürmen aus der Muttenzerkurve auf den Rasen. Petarden werden gezündet, FCZ-Spieler attackiert. Die Polizei greift zu Tränengas und Gummischrot. Die Situation eskaliert. Die traurige Bilanz: 115 Verletzte und über 400'000 Franken Sachschaden.

Die Schlacht von Aarau

15. Mai 2014: In Aarau kommt es nach dem Abpfiff des Super-League-Spiels zwischen dem FC Basel und dem FC Aarau zur «Schlacht von Aarau». Trotz des 3:1-Siegs und somit dem fünften Meistertitel in Folge stürmen teilweise vermummte Basler Chaoten den Rasen. Das Stadion Brügglifeld wird zum Schlachtfeld. Rauchpetarden werden gezündet, Aarau-Fans angegriffen. Die Situation zwischen den Chaoten der beiden gegnerischen Mannschaften spitzt sich derart zu, dass die Polizei, die sonst nur ausserhalb der Stadien für Recht und Ordnung sorgt, eingreifen muss. Gummischrot wird abgefeuert. Bei den Krawallen wurden mehrere Personen verletzt, zudem entstand beträchtlicher Sachschaden.

Die Schlacht von Basel

16. April 2016: Im Joggeli in Basel findet der Derby-Klassiker zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich statt. Endstand: 2:2-Unentschieden. Der Match ist als «Mittel- bis Hochrisiko-Spiel» eingestuft. Um Krawalle zwischen FCB- und FCZ-Fans zu vermeiden, wird der Ordnungsdienst aufgeboten. Die Polizei betritt das Stadion über die Eventplattform bei der Muttenzerkurve. FCB-Anhänger fühlen sich provoziert. Wüste Ausschreitungen folgen. Die Szenerie gleicht einem Schlachtfeld. FCB-Chaoten greifen die Polizei an. Steine, Petarden und Flaschen fliegen. Um den wütenden Mob in Schach zu halten greift die Polizei zu Tränengas und Gummischrot. Die traurige Bilanz der Krawalle: elf Verletzte – neun davon Polizisten, und ein Sachschaden von über 100'000 Franken.

Das Katakomben-Chaos von Zürich

25. Mai 2016: Ein schwarzer Tag für den FC Zürich. Trotz des 3:1-Siegs gegen Vaduz (Li) steigt der Stadtzürcher Fussballklub erstmals seit 26 Jahren ab. Enttäuschung und Wut machen sich breit. Rund 60 vermummte FCZ-Ultras stürmen die Katakomben im Letzigrund. Ausnahmezustand! Die FCZ-Spieler verbarrikadieren sich in der Kabine. Der damalige FCZ-Trainer Uli Forte (45) ergreift die Flucht. Die FCZ-Fans lassen ihrem Frust freien Lauf, randalierten daraufhin in der Zürcher Innenstadt.

Die Cupfinal-Krawalle von Bern

27. Mai 2018: Der FC Zürich gewinnt im Stade de Suisse in Bern 2:1 gegen die Young Boys. Doch der Cup-Sieg der Zürcher wird von wüsten Szenen abseits des Spielfelds überschattet. Ultras aus beiden Lagern randalieren in der Stadt, zünden Pyros und Petarden. Es gibt mehrere Verletzte. Zudem überfallen FCZ-Chaoten eine Coop-Tankstelle. Sachschaden und Deliktsumme belaufen sich auf mehrere Tausend Franken.

Die Schande von Luzern

20. Mai 2019: Spielabbruch in der Swissporarena! Das Fussballmatch zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Luzern muss in der 67. Minute abgebrochen werden. Es steht 4:0 – der Abstieg des GC ist unausweichlich. «Die Schande von Luzern» nimmt ihren Lauf. Bei den GC-Ultras brennen die Sicherungen durch – einmal mehr. Sie stürmen das Feld, angeführt vom bekannten GC-Neonazi-Ultra und Rädelsführer Stefan N.*. Dominique Rais

* Name bekannt

So unterscheiden sich Hooligans und Ultras

Für Aussenstehende sind die Grenzen fliessend, dennoch gibt es klare Unterschiede zwischen den Gruppierungen: Die Ultras sind die Hardcorefans unter den Fussballanhängern. Bei Spielen feuern sie ihr Team mit Gesängen lautstark an und zünden gerne Pyros und Petarden. Sie stehen für ihren Verein ein, nehmen für Auswärtsspiele extra Ferien. Ultras sind nicht grundsätzlich gewaltsuchend, wenden nur situativ Gewalt an. Hooligans dagegen warten die «dritte Halbzeit» ab: Für sie steht der Kampf abseits des Spielfelds an erster Stelle. Bekennende Hooligans sind gewaltsuchend, gewaltbereit und auch gewaltplanend. Sie suchen gezielt den Konflikt mit anderen Gruppen oder im direkten Kampf Mann gegen Mann. Klassischerweise verabreden sie sich zu sogenannten «Feld-Wald-Wiese»-Treffen, um sich fernab der Öffentlichkeit zu prügeln. Dominique Rais

Für Aussenstehende sind die Grenzen fliessend, dennoch gibt es klare Unterschiede zwischen den Gruppierungen: Die Ultras sind die Hardcorefans unter den Fussballanhängern. Bei Spielen feuern sie ihr Team mit Gesängen lautstark an und zünden gerne Pyros und Petarden. Sie stehen für ihren Verein ein, nehmen für Auswärtsspiele extra Ferien. Ultras sind nicht grundsätzlich gewaltsuchend, wenden nur situativ Gewalt an. Hooligans dagegen warten die «dritte Halbzeit» ab: Für sie steht der Kampf abseits des Spielfelds an erster Stelle. Bekennende Hooligans sind gewaltsuchend, gewaltbereit und auch gewaltplanend. Sie suchen gezielt den Konflikt mit anderen Gruppen oder im direkten Kampf Mann gegen Mann. Klassischerweise verabreden sie sich zu sogenannten «Feld-Wald-Wiese»-Treffen, um sich fernab der Öffentlichkeit zu prügeln. Dominique Rais

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