Weil sie eine Überdosis Methadon nahm, starb im Frühling 2019 eine Teenagerin (†15) in Basel. Die junge Frau erhielt die Tabletten von einem 23-jährigen Kollegen. Dieser wurde am Mittwoch vom Basler Strafgericht wegen vorsätzlicher Tötung durch Unterlassen der Notfhilfe schuldig gesprochen. Der Mann wurde zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt, berichtet «20 Minuten». Der Kollege sei auch dabei gewesen, als die junge Frau die Tabletten in der Wohnung einer Freundin in Riehen BS zu sich nahm.
Auch die Mutter (46) der Freundin der Verstorbenen wurde verurteilt. Sie erhielt wegen Unterlassen der Notfhilfe eine bedingte Freiheitsstrafe von zwölf Monaten. Sie sei anwesend gewesen, als die Teenagerin ins Koma wegdämmerte, habe aber nichts unternommen.
Er klaute der Mutter die Tabletten
Gemäss «20 Minuten» warf die Staatsanwaltschaft dem Hauptbeschuldigten vorsätzliche Tötung durch Unterlassen sowie mehrfache Betäubungsmittel-Delikte vor. Sie forderte eine unbedingte Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sieben Monaten. Die Verteidigung hatte eine bedingte Freiheitsstrafe von maximal 18 Monaten verlangt.
Der 23-Jährige gab zu, seiner Mutter Methadon gestohlen und es an die 15-Jährige weitergegeben zu haben. Ein Grund dafür seien seine schwierige Jugend und seine Suche nach Zugehörigkeit gewesen, sagte die Verteidigung.