Obwohl dieser Sommer für die Schweiz viele schöne und heisse Tage bereithielt, sind die Gartenbäder in Basel von hohen Besucherzahlen weit entfernt.
«Wir rechnen mit durchschnittlich 380’000 Besuchern pro Saison, damit wir auf die budgetierten Einnahmen kommen. Bisher haben in diesem Jahr aber nur 300’000 Personen unsere Gartenbäder besucht», sagt Rolf Moser, Leiter der Basler Gartenbäder, zu Radio Energy.
Freischwimmen bevorzugt
Die schwachen Zahlen dieses Jahr begründet Moser unter anderem mit einer Abwanderung der Besucher an den Rhein. Dieser fliesst direkt durch Basel, ist sauber und eignet sich daher perfekt für eine Abkühlung im Sommer. Das Freischwimmen im Rhein verzeichnete in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung – auf Kosten der Badis.
Verseuchtes Rheinwasser
Das war nicht immer so. Vor 30 Jahren glich der Rhein noch einem Abwasserkanal. Schadstoffe wie Phosphor oder Quecksilber gelangten aus der Landwirtschaft und Industrie ins Flusswasser und machten einen Schwumm im Rhein zu einem höchst unangenehmen Erlebnis.
Nachdem der Chemieunfall bei Schweizerhalle im Jahr 1986 ein grosses Fischsterben zur Folge hatte, musste gehandelt werden: Das Aktionsprogramm Rhein wurde ins Leben gerufen, um die Wasserqualität im Rhein zu verbessern.
Mit Erfolg: Nur knapp 15 Jahre später konnte laut der Kommission für Rheinschutz die Konzentration der meisten Schadstoffe auf ein Minimum reduziert werden, und auch der Fischbestand stieg wieder an.
Bojen schützen vor Badeunfällen
Seither ist das Baden im Rhein ungefährlich und äusserst beliebt. Entlang der Rheinschwimmstrecke tummeln sich an heissen Sommertagen Tausende Besucher. Um Badeunfällen vorzubeugen, hat die Rheinpolizei extra eine Freischwimmerzone eingerichtet.
Die Gartenbäder hoffen aber weiter auf eine gute Saison. «Wir rechnen damit, dass wir mit den nächsten Tagen, die noch schön angesagt sind, ein bisschen näher ans Saisonziel herankommen», sagt Rolf Moser. (sme)