Ein Thurgauer Pfarrer (48) wurde 2012 wegen sexueller Handlung mit einem Kind zu einer bedingten Geldstrafe von 4000 Franken verurteilt. Grund: Er hatte einem 14-jährigen Jungen die Füsse massiert.
Jetzt wagt der verurteilte Geistliche ein Comeback. Er soll in der römisch-katholischen Kirche St. Franziskus in Riehen BS eine Stelle als Pfarrer antreten.
Nicht «das Delikt des Jahrhunderts»
Die Riehener Pfarrwahlkommission hatte ihn für das Amt vorgeschlagen. Man wisse über seine Vergangenheit Bescheid, sagt Stefan Suter, Präsident der Kommission, zu SRF.
Die Fussmassage sei nicht besonders schlau gewesen, aber auch nicht «das Delikt des Jahrhunderts». Suter ist sich sicher: Der Pfarrer ist nicht pädophil. Drei psychiatrische Gutachten hätten ihm das bestätigt.
Auch der Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, ist mit dem Entscheid einverstanden. Man habe den Vorschlag intensiv geprüft und sehe keinen Grund für eine Absage, sagt ein Sprecher des Bistums.
Gemeindemitglieder sammeln Unterschriften
Das Image des Pfarrers mag beim Bischof keine Rolle gespielt haben. Doch die Gemeindemitglieder in Riehen sind von ihrem neuen Pfarrer wenig begeistert. Laut SRF sammeln sie bereits Unterschriften gegen den Entscheid der Pfarrwahlkommission.
Sollten sie bis zum 26. September hundert Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt haben, muss sich der Pfarrer einer offenen Wahl stellen. Ansonsten darf er Anfang November sein Amt antreten – und endlich wieder predigen. (hah)