Flaschen, Pyros und Steine werden geschleudert, Gesetzeshüter spitalreif geprügelt. Die brutalen Szenen der Ausschreitungen am 10. April 2016, nach dem Super-League-Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich im St.-Jakob-Stadion, haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt.
Jetzt sind die Urteile im Monster-Prozess rund um die Schlacht von Basel gefallen. 14 der 16 angeklagten FCB-Chaoten wurden wegen Landfriedensbruch sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte verurteilt.
«Chaoten haben den Tod von Polizisten in Kauf genommen»
Die Staatsanwaltschaft hatte für fünf der Angeklagten Haftstrafen gefordert. Doch das Strafgericht Basel-Stadt liess Milde walten. Zwei Chaoten wurden freigesprochen, sechs haben eine bedingte Geldstrafe erhalten und acht wurden zu bedingten Freiheitsstrafen verurteilt, wobei bei zweien zudem eine unbedingte Geldstrafe gesprochen wurde.
Für Johanna Bundi Ryser (57), die Präsidentin des Verbands Schweizerischer Polizeibeamter, sind die Urteile im Prozess gegen die FCB-Ultras ernüchternd. Denn bei den Krawallen wurden elf Menschen verletzt – darunter neun Polizisten. «Ich bin enttäuscht. Die Urteile gegen die Chaoten sind nicht adäquat. Schliesslich haben sie den Tod von Polizisten in Kauf genommen», sagt Bundi Ryser zu BLICK.
«Es braucht eine Gesetzesanpassung»
Sie hatte auf ein höheres Strafmass gehofft: «Aber wieder wurde eine Chance verpasst, ein klares, wegweisendes Zeichen zu setzten, dass Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten in unserer Gesellschaft nicht toleriert wird.»
Klare Worte statt Kuschel-Justiz: Für Bundi Ryser gibt es nur eine Lösung, um die Chaoten in die Schranken zu weisen. «Wir brauchen die Unterstützung aus der Politik. Es braucht eine Gesetzesanpassung, damit solche Chaoten künftig härter bestraft werden. Sie müssen begreifen, dass ihre sinnlose Gewalt nicht in den Sport und unsere Gesellschaft passt.»