Einbrüche in 30 Gartenhäuser
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Grosser Sachschaden:Einbrüche in 30 Gartenhäuser

Vandalen demolieren 30 Gartenhäuser in Riehen BS
«Sie haben unser kleines Paradies zerstört!»

Im Familiengarten-Verein Weilmatten sind Einbrecher in rund 30 Gartenhäuser eingebrochen. Sie klauten fast nichts – aber hinterliessen viele Schäden. Die Opfer sind verärgert und traurig: Ihr kleines Sommerparadies wurde entweiht.
Publiziert: 27.01.2020 um 19:39 Uhr
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Vandalen demolieren 30 Gartenhäuser in Riehen BS – geklaut haben die Einbrecher fast nichts, dafür haben sie zahlreiche Türen aufgewuchtet. Um die Schäden müssen sich nun die Schrebergarten-Mieter kümmern.
Foto: Céline Trachsel
Céline Trachsel

Die Scherben liegen vor der Tür von Jan Werth (82). Einbrecher haben in der Nacht auf Samstag versucht, in sein Gartenhäuschen in Riehen BS einzusteigen. Zum Glück kam nichts weg. «Sie sahen wohl, dass bei uns nichts zu holen ist», sagt Werth. Der Deutsche ist geschockt: «Sie haben unser kleines Paradies zerstört.» Den Schaden wird er nun selber reparieren müssen. Er rechnet mit Kosten von rund 1000 Franken.

Kein Einzelfall: Unbekannte demolierten dieses Wochenende 30 Gartenhäuser – in Serie! Doch geklaut haben die Vandalen fast nichts. Nur ein paar Elektronik-Geräte wie Lautsprecher und Ähnliches sind weggekommen, zudem einige Alkoholflaschen und etwas Kleingeld. Eine magere Beute für die ganze Zerstörung.

«Weiss nicht, was die Einbrecher hier suchen»

Es ist nicht der erste Einbruch im 66 Parzellen zählenden Familiengarten-Verein Weilmatten, sagt Präsident Jean-Daniel Rauscher (52). Er berichtet: «Etwa einmal pro Jahr wird hier eingebrochen. Die Täter kommen nachts, weil es hier abgelegen und dunkel ist.»

Doch ihm bleiben die Einbrüche ein Rätsel: «Ich weiss auch nicht, was die hier jeweils suchen.» Ausser Gartengeräte und Alltagsgegenstände haben die Mieter nichts Wertvolles in ihren Schrebergärten. «Vielleicht sind es Jugendliche, die das machen – oder Kriminaltouristen.» Geschnappt werden die Täter nur selten. «Es ist einfach jedes Mal ein Ärger. Die Mieter müssen sich um die Schäden kümmern, zur Polizei gehen, die Versicherung einschalten – das ist viel Aufwand.»

Aber: Die Anzahl von 30 Einbrüchen sei «dieses Mal sehr hoch» gewesen, so Rauscher. Er erinnert sich: «Einmal wurden sogar über 40 Häuser aufgebrochen. Sonst sind es meist nur eine Handvoll.»

«Ich musste viel aufräumen»

Bei Zeynep Cicek (49) kamen ein paar gute Flaschen weg. «Ich weiss leider nicht genau, wie viele da waren», sagt sie. In ihrem Häuschen haben die Einbrecher richtig gewütet. «Alle Schränke waren ausgeräumt. Ich musste wahnsinnig viel aufräumen», sagt sie.

Auch Süleyman Sarialtun (71) zählt zu den Opfern. «Bei mir wurden gleich zwei Schlösser beschädigt. Eines an der Vordertür und eines an der Hintertür.» Überdies haben die Täter eine Lampe abgerissen: «Sie glaubten wohl, es sei eine Kamera.» Doch geklaut wurde nichts. Vor zwei Jahren wurden ihm bei einem Einbruch eine Bohrmaschine und eine Kettensäge gestohlen. Der Rentner weiss: «Die Versicherung bezahlt nur einen Teil – den Selbstbehalt müssen wir tragen.»

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