Über 200'000 Franken ergaunert
Basler Polizei schnappt Schock-Betrügerin (21)

Dank eines aufmerksamen Restaurantmitarbeiters konnte die Kantonspolizei Basel-Stadt eine Telefonbetrügerin schnappen. Die Frau ergaunerte sich nach einem Schockanruf Geld und Schmuck im Wert von über 200'000 Franken.
Publiziert: 19.04.2023 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2023 um 23:43 Uhr
Basler Polizisten haben eine mutmassliche Telefonbetrügerin verhaftet. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Am Dienstagnachmittag hat die Kantonspolizei Basel-Stadt eine mutmassliche Betrügerin festgenommen. Die 21-Jährige hatte nach einem sogenannten «Schockanruf» von ihrem Opfer Schmuck und Bargeld im Wert von über 200'000 Franken entgegengenommen. Die Staatsanwaltschaft wird dem Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft beantragen.

Ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei zufolge hatte eine Frau (78) der polnischen Staatsbürgerin zu verschiedenen Zeiten den Schmuck und das Bargeld übergeben.

Aufmerksamer Beobachter alarmiert Polizei

Die Festnahme konnte dank eines aufmerksamen Restaurantmitarbeiters in der Innenstadt erfolgen. Er hatte mitgehört, wie die Geschädigte am Telefon über einen höheren Geldbetrag in Zusammenhang mit dem Unfall ihrer Tochter sprach, und alarmierte daraufhin die Polizei.

Nähere Angaben könne die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen. Die französische Polizei konnte innerhalb eines Rechtshilfeverfahrens noch gleichentags am vorübergehenden Wohnort der Festgenommenen in St. Louis (F) einen Teil des Deliktsguts sicherstellen.

Während der «Schockanrufe» – eine der Telefonbetrugsmaschen – geben sich Betrügerinnen und Betrüger als Kriminalbeamte, Polizistinnen und Polizisten oder Sicherheitsverantwortliche von Banken aus. Sie teilen ihren Opfern beispielsweise mit, dass ein Angehöriger in einen tödlichen Unfall verwickelt sei, dass ein Einbruch bevorstünde oder dass sie bei ihrer Bank beinahe Opfer
von falschen Abbuchungen geworden seien.

Die hochdeutsch oder seit einiger Zeit auch Schweizerdeutsch sprechenden Anrufer nehmen über eine gefälschte Rufnummer eine Verbindung mit den potenziellen Opfern auf. Auf dem Telefondisplay erscheint eine offizielle Amtsnummer, so beispielsweise diejenige einer Polizeiwache oder einer Behörde. (bab)

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