FCB-Ultras erscheinen zum Prozess
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Strafgericht Basel-Stadt:FCB-Ultras erscheinen zum Prozess

Tag 3 im Prozess um die Schlacht von Basel
Staatsanwalt will Chaoten hinter Gittern sehen

FC-Basel-Chaoten gingen im April 2016 nach dem Fussball-Match zwischen dem FCB und dem FCZ auf die Polizei los. Seit Anfang Woche stehen 16 der FCB-Ultras vor Gericht. Der Staatsanwalt will die Chaoten hinter Gittern sehen – und fordert bis zu 2,5 Jahre Knast.
Publiziert: 05.02.2020 um 20:02 Uhr
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16 FCB-Chaoten müssen sich wegen der Ausschreitungen beim Joggeli vom 10. April 2016 vor Gericht verantworten.
Dominique Rais

Das Joggeli in Basel wurde am 10. April 2016 zum Schauplatz von wüsten Ausschreitungen. Nach dem Heimspiel ihres Vereins gegen den FC Zürich gehen vermummte FCB-Anhänger auf die Polizei los. 150 Ultras rotten sich zu einem Mob zusammen: Pyros, Flaschen und Steine werden gegen die Gesetzeshüter geschleudert, Polizisten spitalreif geprügelt (BLICK berichtete).

Minutenlang leisten sich die FCB-Ultras eine Schlacht mit den Einsatzkräften. Es ist die hässliche Seite des Fussballs, die an jenem Sonntagnachmittag ihre Fratze zeigt. Die Bilder der Gewalteskalation haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Die bittere Bilanz: elf Verletzte. Vier Jahre später nun der Prozess. Seit Montag müssen sich 16 der FCB-Chaoten vor dem Strafgericht Basel-Stadt verantworten.

Videos zeigen die Ausschreitungen im April 2016
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Jetzt kommt es zum Prozess:Videos zeigen die Ausschreitungen im April 2016

Staatsanwalt fordert bis zu 2½ Jahre Knast für die FCB-Chaoten

Den Angeklagten (zwischen 23 und 37 Jahre alt) werden Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Beamte und Behörden sowie etliche andere Delikte zur Last gelegt. Doch die FCB-Chaoten sehen die Schuld bei der Polizei, rechtfertigen ihre Tat durch die «unverhältnismässige Polizeipräsenz» auf der Eventplattform des Joggeli im Vorfeld der Randale.

Elf der 16 FCB-Chaoten sind bereits vorbestraft. «Das Risiko, dass es zu weiteren Delikten der Beschuldigten kommt, ist als erhöht einzuschätzen», sagt der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Und ergänzt: «Es war ein krimineller Akt, der entsprechend bestraft gehört.» Für fünf angeklagte Krawallmacher verlangt er deswegen Haftstrafen zwischen einem und zweieinhalb Jahren. Für die restlichen bedingte Freiheitsstrafen von zehn bis 20 Monaten – mit bis zu drei Jahren Bewährungszeit.

Die angeklagten Ultras nehmen die Worte des Staatsanwalts regungslos zur Kenntnis. In den kommenden beiden Tagen finden noch die Plädoyers der Verteidigung statt. Die Urteile werden am 12. März bekannt gegeben.

Chronologie der Gewalt: Fünf der schlimmsten Vorfälle in der Schweiz

Die Schande von Basel

Am 13. Mai 2006 wird im St.-Jakob-Stadion in Basel eines der wohl dunkelsten Kapitel der Schweizer Fussball-Geschichte geschrieben: die Schande von Basel. Im Joggeli spielt der FC Basel gegen den FC Zürich. 90 Minuten sind gespielt. Es steht 1:1. Der Meisterpokal ist für den FCB zum Greifen nahe. Doch dann, die 93. Minute: Einwurf für den FCZ, Flanke in die Mitte, Tor! Der FCZ gewinnt. Eine bittere Pille für den FCB. Dutzende Basel-Fans stürmen aus der Muttenzerkurve auf den Rasen. Petarden werden gezündet, FCZ-Spieler attackiert. Die Polizei greift zu Tränengas und Gummischrot. Die Situation eskaliert. Die traurige Bilanz: 115 Verletzte und über 400'000 Franken Sachschaden.

Die Schlacht von Aarau

15. Mai 2014: In Aarau kommt es nach dem Abpfiff des Super-League-Spiels zwischen dem FC Basel und dem FC Aarau zur «Schlacht von Aarau». Trotz des 3:1-Siegs und somit dem fünften Meistertitel in Folge stürmen teilweise vermummte Basler Chaoten den Rasen. Das Stadion Brügglifeld wird zum Schlachtfeld. Rauchpetarden werden gezündet, Aarau-Fans angegriffen. Die Situation zwischen den Chaoten der beiden gegnerischen Mannschaften spitzt sich derart zu, dass die Polizei, die sonst nur ausserhalb der Stadien für Recht und Ordnung sorgt, eingreifen muss. Gummischrot wird abgefeuert. Bei den Krawallen wurden mehrere Personen verletzt, zudem entstand beträchtlicher Sachschaden.

Das Katakomben-Chaos von Zürich

25. Mai 2016: Ein schwarzer Tag für den FC Zürich. Trotz des 3:1-Siegs gegen Vaduz (Li) steigt der Stadtzürcher Fussballklub erstmals seit 26 Jahren ab. Enttäuschung und Wut machen sich breit. Rund 60 vermummte FCZ-Ultras stürmen die Katakomben im Letzigrund. Ausnahmezustand! Die FCZ-Spieler verbarrikadieren sich in der Kabine. Der damalige FCZ-Trainer Uli Forte (45) ergreift die Flucht. Die FCZ-Fans lassen ihrem Frust freien Lauf, randalierten daraufhin in der Zürcher Innenstadt.

Krawall beim Cupfinal von Bern

27. Mai 2018: Der FC Zürich gewinnt im Stade de Suisse in Bern 2:1 gegen die Young Boys. Doch der Cup-Sieg der Zürcher wird von wüsten Szenen abseits des Spielfelds überschattet. Ultras aus beiden Lagern randalieren in der Stadt, zünden Pyros und Petarden. Es gibt mehrere Verletzte. Zudem überfallen FCZ-Chaoten eine Coop-Tankstelle. Sachschaden und Deliktsumme belaufen sich auf mehrere Tausend Franken.

Die Schande von Luzern

20. Mai 2019: Spielabbruch in der Swissporarena! Das Fussballmatch zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Luzern muss in der 67. Minute abgebrochen werden. Es steht 4:0 – der Abstieg des GC ist unausweichlich. «Die Schande von Luzern» nimmt ihren Lauf. Bei den GC-Ultras brennen die Sicherungen durch – einmal mehr. Sie stürmen das Feld, angeführt vom bekannten GC-Neonazi-Ultra und Rädelsführer Stefan N.*. Dominique Rais

* Name bekannt

Die Schande von Basel

Am 13. Mai 2006 wird im St.-Jakob-Stadion in Basel eines der wohl dunkelsten Kapitel der Schweizer Fussball-Geschichte geschrieben: die Schande von Basel. Im Joggeli spielt der FC Basel gegen den FC Zürich. 90 Minuten sind gespielt. Es steht 1:1. Der Meisterpokal ist für den FCB zum Greifen nahe. Doch dann, die 93. Minute: Einwurf für den FCZ, Flanke in die Mitte, Tor! Der FCZ gewinnt. Eine bittere Pille für den FCB. Dutzende Basel-Fans stürmen aus der Muttenzerkurve auf den Rasen. Petarden werden gezündet, FCZ-Spieler attackiert. Die Polizei greift zu Tränengas und Gummischrot. Die Situation eskaliert. Die traurige Bilanz: 115 Verletzte und über 400'000 Franken Sachschaden.

Die Schlacht von Aarau

15. Mai 2014: In Aarau kommt es nach dem Abpfiff des Super-League-Spiels zwischen dem FC Basel und dem FC Aarau zur «Schlacht von Aarau». Trotz des 3:1-Siegs und somit dem fünften Meistertitel in Folge stürmen teilweise vermummte Basler Chaoten den Rasen. Das Stadion Brügglifeld wird zum Schlachtfeld. Rauchpetarden werden gezündet, Aarau-Fans angegriffen. Die Situation zwischen den Chaoten der beiden gegnerischen Mannschaften spitzt sich derart zu, dass die Polizei, die sonst nur ausserhalb der Stadien für Recht und Ordnung sorgt, eingreifen muss. Gummischrot wird abgefeuert. Bei den Krawallen wurden mehrere Personen verletzt, zudem entstand beträchtlicher Sachschaden.

Das Katakomben-Chaos von Zürich

25. Mai 2016: Ein schwarzer Tag für den FC Zürich. Trotz des 3:1-Siegs gegen Vaduz (Li) steigt der Stadtzürcher Fussballklub erstmals seit 26 Jahren ab. Enttäuschung und Wut machen sich breit. Rund 60 vermummte FCZ-Ultras stürmen die Katakomben im Letzigrund. Ausnahmezustand! Die FCZ-Spieler verbarrikadieren sich in der Kabine. Der damalige FCZ-Trainer Uli Forte (45) ergreift die Flucht. Die FCZ-Fans lassen ihrem Frust freien Lauf, randalierten daraufhin in der Zürcher Innenstadt.

Krawall beim Cupfinal von Bern

27. Mai 2018: Der FC Zürich gewinnt im Stade de Suisse in Bern 2:1 gegen die Young Boys. Doch der Cup-Sieg der Zürcher wird von wüsten Szenen abseits des Spielfelds überschattet. Ultras aus beiden Lagern randalieren in der Stadt, zünden Pyros und Petarden. Es gibt mehrere Verletzte. Zudem überfallen FCZ-Chaoten eine Coop-Tankstelle. Sachschaden und Deliktsumme belaufen sich auf mehrere Tausend Franken.

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20. Mai 2019: Spielabbruch in der Swissporarena! Das Fussballmatch zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Luzern muss in der 67. Minute abgebrochen werden. Es steht 4:0 – der Abstieg des GC ist unausweichlich. «Die Schande von Luzern» nimmt ihren Lauf. Bei den GC-Ultras brennen die Sicherungen durch – einmal mehr. Sie stürmen das Feld, angeführt vom bekannten GC-Neonazi-Ultra und Rädelsführer Stefan N.*. Dominique Rais

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