Sonderzug nach Hamburg
Grosseinsatz in Basel wegen G20-Aktivisten

Bei einer grossangelegten Polizeiaktion wurden am Freitagnachmittag in Basel über 30 Aktivisten an der Einreise nach Deutschland gehindert. Sie wollten in einem Sonderzug an den G20-Gipfel.
Publiziert: 05.07.2017 um 20:39 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:30 Uhr

Mit einem Sonderzug der Deutschen Bahn sind rund 200 Aktivisten am Mittwochnachmittag von Basel aus zum G20-Gipfel nach Hamburg aufgebrochen. Bevor sie ihre Reise antreten konnten, mussten sie sich im Badischen Bahnhof einer minuziösen Polizeikontrolle unterziehen.

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Schon Stunden vor der für 14.27 Uhr terminierten Abfahrt des aus zwölf Waggons bestehenden Sonderzugs der G20-Gegner hatten Sicherheitskräfte im Badischen Bahnhof Stellung bezogen. Deutschland hatte im Hinblick auf das am Freitag beginnende Gipfeltreffen die Wiedereinführung von Grenzkontrollen beschlossen.

33 von 210 Kontrollierten am Einsteigen gehindert

Im Einsatz standen auf dem Bahnhofareal Beamte aus Deutschland und der Schweiz. Allein die deutsche Bundespolizei war mit über hundert Personen vor Ort, wie eine Sprecherin sagte. Neben dem deutschen Zoll waren zudem die Schweizer Grenzwache und die Basler Polizei präsent.

Gemäss Angaben der deutschen Behörden wurden insgesamt 210 Personen kontrolliert. 33 Personen wurde die Einreise nach Deutschland verweigert. Ein Mann wurde mit einem Haftbefehl von den Schweizer Behörden gesucht. Abgesehen hatten es die Einsatzkräfte auf allfällige gewaltbereite Demonstranten.

Laut der Sprecherin der Bundespolizei wurden sämtliche Passagiere des Sonderzugs einer Kontrolle unterzogen, zu der auch eine Fahndungsabfrage gehörte. Das Gepäck wurde zudem auf Waffen, Sprengstoffe oder Pyros durchsucht. Die deutsche Bundespolizei stellte Gasmasken, Mundschutze und Schutzbrillen sicher.

Vier Stunden Verspätung

Weil die Kontrolle der G20-Gegner viel Zeit in Anspruch nahm, verzögerte sich die Abfahrt des Sonderzugs bis 18.23 Uhr. Die Aktivisten mussten während Stunden vor dem Bahnhof ausharren, bis sie tröpfchenweise in kleinen Gruppen zur Kontrolle auf den von der Polizei abgeriegelten Bahnsteig vorgelassen wurden.

Die Kontrollaktion, die von G20-Gegner auf Twitter als «üble Schikane» kritisiert wurde, verlief ruhig. Durchgeführt wurde sie abseits des regulären Bahnverkehrsverkehrs.

Die Ankunft des von einem deutschen Bahnunternehmen gecharterten Sonderzugs ist für Donnerstagmorgen vorgesehen. Auf dem Weg in den Norden nimmt der Zug mit Platz für rund 1000 Personen in weiteren Städten G20-Gegner auf.

Zum Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am Freitag und Samstag werden in Hamburg mehr als 100'000 Gegendemonstranten erwartet - darunter bis zu 8000 gewaltbereite. (SDA)

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