Diese Giftattacke ging ins Auge. In Pratteln BL spuckt eine Schlange letzten Freitag einem Gemeindearbeiter ins Gesicht. Zielgenau trifft das Reptil ins linke Auge.
Die Beschreibung der Schlange lässt nichts Gutes ahnen: Dick wie eine Banane, grau-schwarz gemustert und ein grosser Kopf. Alles deutet auf eine Mosambik-Speikobra hin – eine der gefährlichsten Schlangen Südafrikas. Ihr Gift kann dauernde Blindheit verursachen.
Nur: wie kommt das afrikanische Tier nach Pratteln? «Im Kanton besitzt niemand eine Bewilligung für eine solche Schlange», sagt die interimistische Kantonstierärztin Anna Jaggi.
Käufer und Verkäufer treten online in Kontakt
Gut möglich, dass sich jemand das Tier illegal besorgt hat. «Es gibt einen solchen Markt, auch in der Schweiz», sagt Beat Akeret von der Vereinigung für Reptilien- und Amphibienspezialisten Schweiz zur «Basler Zeitung».
Käufer und Verkäufer treten dabei meist online in Kontakt. «Zigtausend Angebote für lebende Tiere sind täglich auf den Schweizer Online-Plattformen zu finden. Darunter ist ein Grossteil der Inserate unseriös und betrügerisch», schreibt der Schweizer Tierschutz.
Die Regierung sei gefordert, mit schärferen Gesetzen gegen das Problem anzugehen. Für die Bevölkerung in Pratteln kommt diese Forderung zu spät. Sie muss mit der Angst um einen Speiangriff leben. Denn laut Polizei ist die Suche nach dem gefährlichen Reptil, wie die Suche «nach der Nadel im Heuhaufen». (mad)