«Ich war in Basel am Barfüsserplatz ein Bier trinken», sagt Priolo, «und kam entspannt nach Hause.» Als der gebürtige Italiener die Tür zu seinem neuerbauten Einfamilienhaus öffnet, merkt er: Irgendetwas stimmt hier nicht.
Er ruft nach den beiden Hunden. Doch Chihuahua Leika (7) und Spitz Spike (10) bleiben stumm. Stattdessen hört Salvatore Priolo verdächtige Geräusche im Obergeschoss. Er rennt die Treppe hoch.
«Das Badezimmerfenster stand offen, dann hörte ich einen Aufprall», sagt Priolo. Er eilt nach draussen, um das Haus herum. Dort liegt ein Unbekannter auf dem Boden und krümmt sich. Priolo stürzt sich auf den Einbrecher und hält ihn fest.
Aus der Dunkelheit taucht plötzlich ein Komplize auf und schlägt mit einem Holzscheit auf den Hausbesitzer ein. «Ich hatte den einen Gauner fest im Griff. Seinen Komplizen habe ich im Dunkeln gar nicht bemerkt.» Nach den Schlägen muss Priolo loslassen. Der Einbrecher nutzt die Gelegenheit und humpelte mit seinem Kumpan davon.
Priolo bleibt unverletzt. Sofort ruft er die Polizei. «Die Beamten konnten mich schnell beruhigen. Zum Glück waren meine Frau und die Kinder nicht im Haus. Das will ich mir gar nicht ausmalen.»
Die Einbrecher hatten genug Zeit, um alle Schubladen und Schränke zu durchwühlen. «Sie stahlen Uhren und Schmuck. Die Sachen sind mindestens 5000 Franken wert. Dazu kommt noch die kaputte Terrassentür.»
Am Abend der Tat erhält die Polizei Basel-Landschaft gegen 23 Uhr einen mysteriösen Anruf. Am anderen Ende ist ein Mann (33), der über starke Knieschmerzen klagt. Schnell ist klar: Es ist der verletzte Einbrecher, der sich offenbar von Münchenstein bis Muttenz BL schleppen konnte.
«Als die Polizei mir von dem Albaner berichtete, dachte ich, ich höre nicht richtig», sagt Priolo. Dann wurde mir einiges klar.» Der verletzte Einbrecher liegt im Spital und schweigt. Sein Komplize ist flüchtig und auch von der Beute fehlt jede Spur.
Salvatore Priolo macht sich kaum Hoffnungen: «Die Erinnerungsstücke bleiben wohl für ewig verschwunden. Aber immerhin sind wir unversehrt geblieben.»