Rote Zahlen am Basler Weihnachtsmarkt
«Sicherheits-Massnahmen sorgen für Terror-Angst»

Der Basler Weihnachtsmarkt wird dieses Jahr offenbar für viele Standbetreiber ein Verlustgeschäft. Weshalb weniger Besucher kommen, ist für die Markthändler klar.
Publiziert: 13.12.2017 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:20 Uhr
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Am Weihnachtsmarkt in Basel sollen die Standbetreiber dieses Jahr Verlust machen.
Foto: Andreas Gerth
Helena Schmid

Sicherheit an Schweizer Weihnachtsmärkten ist besonders in diesem Jahr ein zentrales Anliegen. Neben Samichlaus-Figuren stehen Beton-Pfeiler, Polizisten patrouillieren vor den Geschenk-Ständen. Dieses Bild zeigt sich beispielsweise am Basler Weihnachtsmarkt. 

Dort seien die bisherigen Einnahmen an den meisten Ständen im Vergleich zum Vorjahr um 20 bis 30 Prozent zurückgegangen, sagt Oskar Herzig, Sprecher der Basler Markthändler und Schausteller, zu «Radio Energy». Vor allem unter der Woche blieben die Besucher aus.

Oskar Herzig, Sprecher der Basler Markthändler und Schausteller, ist mit den Sicherheitsmassnahmen am Basler Weihnachtsmarkt nicht einverstanden.
Foto: zVg

Verluste kaum tragbar

Der Basler ist sich sicher: «Die erhöhten Sicherheitsmassnahmen sorgen für Terror-Angst. Polizisten mit Maschinenpistolen und Beton-Blöcke – so fühlen sich die Besucher unwohl», sagt Herzig zu BLICK. Auch die Weihnachtsstimmung könne nicht so richtig aufkommen. «Das ist natürlich schlecht fürs Geschäft», sagt er.

Viele Standbetreiber verdienen an Weihnachtsmärkten ihren Lebensunterhalt. Rückgänge von 20 bis 30 Prozent sind laut Herzig für viele Betreiber kaum tragbar. Aber damit die Besucher wieder kommen, müsse etwas geschehen: «Ich möchte, dass die Sicherheitsmassnahmen überdacht werden», so der Sprecher.

Das Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt betont, dass die Sicherheitsmassnahmen an allen Grossveranstaltungen im letzten Jahr verstärkt wurden. Die Lage werde fortlaufend analysiert und die Massnahmen angepasst. Die Polizei sei nicht nur wegen der Terror-Gefahr, sondern auch zur Vorbeugung von Taschendiebstählen vermehrt im Einsatz.

Betonblöcke als Geschenke verpackt

An den Weihnachtsmärkten in Zürich und Bern ist die Lage ganz anders. Laut Dominique Steiner von der Orts- und Gewerbepolizei Bern haben sich die Besucher des Weihnachtsmarkts in Bern sogar über die Sicherheitsmassnahmen gefreut: «Wir haben die Betonblöcke als Geschenke verpackt – so passen sie ins Ambiente», so Steiner.

Rund um das Weihnachtsdorf am Zürcher Bellevue wurden gar keine Beton-Pfeiler oder sonstige Absperrungen aufgestellt. Die Stadtpolizei Zürich setzt auf eine höhere Präsenz. Trotzdem sind auch in diesem Jahr am Bellevue die Besucherzahlen leicht zurückgegangen. Katja Weber vom Weihnachtsdorf Zürich sagt: «Wir gehen davon aus, dass das diesen Advent am schlechten Wetter liegt – an schönen Tagen ist der Weihnachtsmarkt sehr gut besucht.»

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